Keramikmuseum Westerwald

Gebäude und Vorplatz des Keramikmuseums Westerwald in Höhr-Grenzhausen
© Matthias Brand, Focus Fotostudio

Vom Kulturministerium ausgezeichnet: Keramikmuseum ist Museum des Monats November 2023

Das Keramikmuseum Westerwald ist eines der größten Keramikmuseen Europas. Seine Sammlung verknüpft in besonderer Weise Kunst, Handwerk und Regionalgeschichte: Schlicht dekorierte Krüge aus dem Mittelalter, frühes salzglasiertes Westerwälder Steinzeug, Prunkgefäße der Renaissance, aber auch Industriekeramik aus der Nachkriegszeit oder zeitgenössische Keramikkunst vermitteln eine einzigartige Bandbreite an freikünstlerischer und kunsthandwerklicher Keramik.

Viele der ausgestellten Objekte haben bereits eine lange Reise hinter sich. Manches Gefäß schaffte es sogar bis ans andere Ende der Welt. Die Anfänge aller Ausstellungsstücke aber liegen in einer Westerwälder Tongrube. Zurückgekehrt an den Ort ihres Entstehens legen sie Zeugnis ab von der Töpfertradition im sogenannten „Kannenbäckerland“ – seit 2016 als immaterielles Kulturerbe anerkannt.

In Höhr-Grenzhausen hat man es sich zur Aufgabe gemacht, dieses historische Erbe rund um das Westerwälder Steinzeug zu bewahren. Gleichzeitig ist hier ein ausgesprochen moderner und lebendiger Ort entstanden, an dem sich zeitgenössische Kunst und altes Handwerk, Geschichte und Innovation verbinden. Auf knapp über 2.000 Quadratmetern präsentiert das außergewöhnliche Museum die ganze Vielfalt an keramischen Erzeugnissen vom Gebrauchsgegenstand über keramische Hightech bis zur Keramikkunst und zeigt die Bandbreite ihrer Verwendung. Dass sich im Lauf der Zeit keramische Erzeugnisse vermehrt von Gebrauchsgegenständen zu Kunstobjekten wandelten, spiegelt sich auch in zahlreichen Sonderausstellungen wider, die einen repräsentativen Querschnitt durch die Kunst der letzten Jahrzehnte zeigen. Alle fünf Jahre wird außerdem mit der Vergabe des Westerwaldpreises für herausragende keramische Arbeiten der Dialog von Keramik und Kunst in der Region gefördert und der kulturelle Austausch innerhalb Europas gepflegt.

Das Museum versteht sich nicht zuletzt als Ort für alle, weshalb die Faszination für den Rohstoff Ton alters- und zielgruppenübergreifend vermittelt wird: Im Rahmen von Workshops können Jung und Alt, Schulklassen genauso wie Seniorengruppen in der hauseigenen Werkstatt kreativ werden. Ein wöchentlich stattfindender „Kinder Keramik Club“ richtet sich an die jungen Keramikfans ab 8 Jahren. Das Museumsgebäude ist ebenfalls für alle zugänglich und über „Reisen für Alle“ barrierefrei zertifiziert.


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