Das Keramikmuseum Westerwald ist in der glücklichen Lage, eine in Qualität und Umfang einmalige Sammlung mit mehr als 1300 Westerwälder Jugendstilkeramiken ankaufen zu können. Die Kollektion enthält nicht nur die großen Namen der Epoche, wie Behrens oder Van de Velde, sondern auch Werke von bedeutsamen lokalen Künstlern und vor allem von sämtlichen Firmen und Werkstätten der Region. Das macht sie gleichsam zu einer keramischen Zeitkapsel.
Der Erwerb der Sammlung wird zum Anlass genommen, das Depot der historischen Keramik neu zu konzipieren. Die Inventarisierung der gesamten Kollektion wird öffentlich in der Dauerausstellung unter dem Namen „DING? ZEUG? WERK?“ erfolgen. Dabei können Besucher mitverfolgen, wie ein solcher musealer Ordnungsprozess abläuft und sich gleichzeitig über die Besonderheiten der Sammlung informieren. Daraus ergibt sich für das Museum eine einzigartige Möglichkeit, mit den Bürgern aus dem Kannenbäckerland ins Gespräch zu kommen. Sie werden im Zuge des Projekts dazu eingeladen, ihr Privatwissen über die heimischen Firmen, deren Mitarbeiter und die Objekte zu teilen.
Mit dem Projekt „DING? ZEUG? WERK?“ erhoffen wir uns einen öffentlichen Diskurs über die Kontextualisierung der Objekte. Wie ordnen wir unsere Geschichte, und wie verhält sich das Einzelstück zum Kollektiv? Ebendiese Fragen nach Zugehörigkeit und Singularität spielten bereits bei der Suche nach Fördermitteln eine unerwartet große Rolle.
Für das Keramikmuseum Westerwald und auch das Land Rheinland-Pfalz ist diese Sammlung ein einzigartiges Erbe unserer Industriekultur der Jugendstilzeit, die nun wieder an den Ort ihrer Entstehung zurückgekehrt ist.
Keramikmuseum Westerwald
Lindenstraße 13
56203 Höhr-Grenzhausen
Telefon: 02624 94 60 10
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