Dauerausstellung
Historische Keramik
Sammlung
Keramikmuseum Westerwald

Die Ausstellung präsentiert anhand beeindruckender Exponate die Entwicklung der Keramikherstellung im Westerwald.

Entscheidend für die Entwicklung der Keramikherstellung in der Region und damit auch für die Geschichte des Keramikmuseums Westerwald in Höhr-Grenzhausen ist die Tatsache, dass hier vor Ort die reinsten, hochwertigsten und mengenmäßig größten Tonvorkommen Europas zu finden sind. Bereits in der Frühzeit keramischen Schaffens konnte sich so eine Kultur entwickeln, die trotz aller Einbrüche wirtschaftlicher und künstlerischer Art bis heute ungebrochen ist.

Seit der Zeit der Urnenfeldkultur, also etwa ab 1000 Jahre vor unserer Zeitrechnung, lässt sich keramisches Arbeiten im Raum Westerwald belegen. Fundstücke aus dem Mittelalter weisen bereits eine Art Proto-Steinzeug, also dicht gebrannte Ware nach. Es fanden sich engobierte wie salzglasierte Stücke mit Wellenfuß und Drehrillen. Ab Mitte des 14. Jahrhunderts fertigte man hoch gebrannte Ware, deren Herstellung Innovationen im Bereich Brennofenbau vorausgingen, damit Temperaturen um 1250° C überhaupt erst zu erreichen waren. Ab etwa Mitte des 15. Jahrhunderts ist die Salzglasur belegt: Bei hoher Temperatur in den Ofen geworfen, verbindet sich der Natriumanteil des Kochsalzes mit dem Quarz des Scherbens zur typisch grauen, glänzenden Westerwälder Salzglasur.

Um 1600 setzte dann die Zuwanderung bekannter Töpfer aus Siegburg, Raeren, Lothringen ein. Neue künstlerische und handwerkliche Impulse konnten sich im Westerwald etablieren.