Im Mittelalter genoss die jüdische Gemeinde Worms als „Klein-Jerusalem am Rhein“ ein hohes Ansehen im ganzen westeuropäischen Raum. Bis heute verfügt Worms in der jüdischen Welt über eine erhebliche Ausstrahlung und große Bekanntheit, denn in kaum einer anderen europäischen Stadt kann man so viele bedeutende bauliche Zeugnisse jüdischer Geschichte und Tradition bestaunen wie in Warmaisa, so der hebräische Name der Stadt. Mehr als 900 Jahre lang bestand in Worms ununterbrochen eine Jüdische Gemeinde. Einzigartige Belege dieses jüdischen Lebens sind an historischer Stätte im Jüdischen Museum im Raschi-Haus zu besichtigen. Im vormaligen Judenviertel befindet sich direkt neben dem Museum die Synagoge, die Besucherinnen und Besuchern in der Regel offensteht.
Lernen Sie im Jüdischen Museum im Raschi-Haus die lange Geschichte des Hauses sowie Religion und Alltag der jüdischen Wormser Gemeinde vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert kennen: Die "Vorkriegssammlung" des Museums reicht dabei von einem Modell der alten Wormser Synagoge bis hin zu Kult- und Gebrauchsgegenständen religiöser Riten, die Einblicke in die wichtigsten Feiertage im Jahresverlauf geben. Natürlich wird auch Raschi, der bedeutendste Student am Wormser Lehrhaus (um 1060) und Namensgeber des Museumsgebäudes, gewürdigt.
Vom gewaltsamen Ende einer jahrhundertealten Gemeinschaft und Tradition durch die Deportation der letzten Wormser Juden während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft berichten Einzelschicksale und Dokumente. Eine Medienstation rundet das Angebot der Dauerausstellung mit bewegenden Interviews von Holocaust-Überlebenden, Filmen über das Jüdische Worms (in verschiedenen Sprachen) und weiteren digitalen Materialien ab.
Neben der Dauerausstellung lohnt ein Besuch der regelmäßig stattfindenden Sonderausstellungen. Für Kinder und Schulklassen bietet museum live, das museumspädagogische Angebot der Wormser Museen, im Jüdischen Museum mit Ralleys oder Quizspielen Antworten auf Fragen wie „Was ist ein Lulav?“ oder „Woraus liest der Großvater an Pessach vor?“.
Seit 2021 zählen die SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz zum UNESCO-Welterbe. Dazu gehören der Speyerer Judenhof, der Wormser Synagogenbezirk sowie die alten jüdischen Friedhöfe in Worms und in Mainz.
Jüdisches Museum im Raschi-Haus
Hintere Judengasse 6
67547 Worms
Telefon: 062 41 853 47 07
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Rabatt für Gruppen ab 10 Personen.
Für die 4 Wormser Museen (Museum der Stadt Worms im Andreasstift, Nibelungen Museum, Museum Heylshof und Jüdisches Museum im Raschihaus) gibt es Kombitickets. Nähere Infos dazu auf der Homepage: www.museum-andreasstift.de
Das Museum ist leider nicht barrierefrei.
Haltestelle | Entfernung | Barrierefrei? |
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Untere Kämmererstraße, Worms (Bus) | 200 m | keine Angaben |
Worms Hbf (Bahn) | 800 m | Nein |
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