Synagoge und Mikwe Worms

Die Wormser Synagoge wirkt in ihren Ausmaßen und ihrer Ausstattung bescheiden. Jedoch zeugt sie mit ihren unterschiedlichen Anbauten von zahllosen Phasen jüdischer und nichtjüdischer Geschichte im Laufe der Geschichte seit dem 11. Jahrhundert. Sie war richtungsweisend in der Architektur mit den zwei Säulen vor und hinter dem Lesepult, dem sogenannten Bima, und mit der ersten überlieferten Frauenschule. Juden bauten die Synagoge nach Zerstörungen immer wieder auf.

In der Zeit des Nationalsozialismus, im Jahr 1938, wurde die Synagoge in Brand gesetzt und die Ruinen in den Folgejahren gesprengt. Zwischen 1957 und 1961 wurde die Synagoge ein weiteres Mal errichtet, eine jüdische Gemeinde gab es jedoch nicht mehr und sie wurde daher nur selten in ihrer Funktion genutzt. Mittlerweile befinden sich die Synagoge und Mikwe im Besitz der Jüdischen Gemeinde Mainz. Diese erfüllt sie zusammen mit ihren Gästen aus dem In- und Ausland wieder mit Leben.

Die Mikwe, ein jüdisches Ritualbad, wurde in den Jahren 1185 bis 1186 erbaut. Sie ist ein wenig kleiner als ihr Vorbild, die große Monumentalmikwe in Speyer, aber mit dieser vergleichbar. Die Mikwe in Worms ist seit November 2016 aufgrund von Forschungs- und Sanierungsarbeiten für Besucher geschlossen und kann daher aktuell nicht besichtigt werden.

Gut zu wissen

Das nebenan gelegenene Jüdische Museum im Raschi-Haus widmet sich ebenfalls jüdischer Kultur und Geschichte.