Historisches Museum am Strom – Hildegard von Bingen

In diesem Backsteinbau aus der Gründerzeit, einem ehemaligen Elektrizitätswerk, befindet sich heute das Museum.
© Stadt Bingen am Rhein, Ausschnitt

Im Historischen Museum am Strom wird das historische und kulturelle Erbe der Stadt Bingen und des Mittleren Rheintals lebendig. Unmittelbar am Rheinufer, an der Durchbruchstelle des Stromes in das Engtal (Binger Loch) gelegen, kommt dem Haus ein besonderer Auftrag als „Museum zum Welterbe Rheintal“ zu. Mit diesem Flussabschnitt untrennbar verbunden ist die Rheinromantik des 19. Jahrhunderts, die in Malerei und Grafik, Literatur und Musik, aber auch in der politischen Geschichte tiefe Spuren hinterlassen hat und darüber hinaus eine Keimzelle des modernen Tourismus darstellt.

Mit seiner denkmalgeschützten, repräsentativen Architektur verkörpert das Museumsgebäude von 1898 die gründerzeitliche Technik-Begeisterung. Das ehemalige Elektrizitätswerk gleicht mit seiner großen Maschinenhalle, den neogotischen Fenstern und der kühnen Deckenkonstruktion einer „Kathedrale des Fortschritts“. Das industrielle Erbe des Gebäudes ist auch nach der behutsam durchgeführten Umgestaltung und Umnutzung als Museum deutlich ablesbar. Es markiert heute den westlichen Eckpfeiler der bis Aschaffenburg im Osten reichenden überregionalen Initiative „Route der Industriekultur Rhein-Main“.

Bingen zählt in Deutschland zu den bedeutenden Fundstätten römischer Altertümer. Unter den zahlreichen Einzelobjekten der Museumssammlung kommt dem 1925 geborgenen „Binger Ärztebesteck“ weltweite Einzigartigkeit zu: Mit seinen 67 chirurgischen Instrumenten repräsentiert das Ärztebesteck wie kein zweiter Fund die antike Medizin.

Die größte Abteilung des Hauses ist der berühmtesten Klosterfrau des Mittelalters, der Äbtissin, Naturkundlerin und Komponistin Hildegard von Bingen (1098-1179) gewidmet. Zentrales Anliegen ist es, Hildegard von Bingen als historische Person in der Lebenswirklichkeit des 12. Jahrhunderts erkennbar werden zu lassen. Auf dem Museumsgelände ergänzt ein Garten die Ausstellung. Dort werden Heilpflanzen angepflanzt, die Hildegard in ihrer Naturkunde beschrieben hat.

Anlegestellen der Personen- und Fährschifffahrt befinden sich in unmittelbarer Nähe. Für Kinder gibt es die kostenlose Rallye „Conrad und das Rätsel um die Nonnen vom Rupertsberg“, die entlang des Hildegardweges durch die Stadt führt. Den Flyer für die Rallye gibt es kostenfrei im Museum.


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