Burg Rheinstein

Kurz hinter Bingen thront 90 Meter über dem Rhein die Burg Rheinstein, deren Geschichte bis in das 9. Jahrhundert zurückreicht. Sie wurde einst als Reichsburg zur Ausübung des Zollrechts erbaut, diente mehrere Jahrhunderte den Kurfürsten von Mainz als beliebter Aufenthaltsort und wechselte mehrmals ihren Besitzer, bevor sie schließlich seit dem 16. Jahrhundert langsam verfiel. Im Jahr 1823 erwarb Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen die zur Ruine verfallene Burg und ließ sie im Stil der Rheinromantik des 19. Jahrhunderts von den Baumeistern J. C. von Lassaulx, Friedrich Schinkel und Wilhelm Kuhn wiederaufbauen. Bis 1975 blieb die Burg im Besitz der Hohenzollernfamilie.

Um sie vor Zweckentfremdung oder Verfall zu schützen, erwarb der Opernsänger Hermann Hecher Burg Rheinstein im November 1975 und sorgte für die denkmalpflegerische Instandsetzung. Die Burg Rheinstein gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal.

Heute erstrahlen die historischen Räume wieder in altem Glanz: Antike Möbel aus dem 17. und 19. Jahrhundert, Wand- und Deckenfresken mit kunstvollem neugotischem Fries sowie die wertvollen Glasfenster im Rittersaal mit den Glasmalereien aus dem 14. bis 16. Jahrhundert zählen zu den Sehenswürdigkeiten. Des Weiteren sind eine im neugotischen Stil errichtete Kapelle, Rüstungen und Rüstzeug aus dem 15. Jahrhundert sowie Steinschleuder-Nachbildungen aus dem 11. Jahrhundert zu besichtigen.

Gut zu wissen:

Das Obere Mittelrheintal bietet sich für eine Wanderung an: Der Rhein-Burgen-Weg und der Soonwaldsteig führen direkt an Burg Rheinstein vorbei. Der Besuch von Burg Rheinstein kann mit dem Besuch von Burg Reichenstein verbunden werden.