Karl-Marx-Haus

Das Geburtshaus von Karl Marx, um 1727 als barockes Wohnhaus erbaut, 1928 durch die SPD erworben, wird seit 1968 von der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) als Museum betrieben. Zu Marx‘ 200. Geburtstag am 5. Mai 2018 wurde an diesem historisch-politischen Lernort eine neue Dauerausstellung eröffnet. Sie widmet sich der Person Karl Marx sowie dem Gesellschafts- und Kapitalismuskritiker des 19. Jahrhunderts. Seine Ideen bewegen die Menschen bis heute.

Die Ausstellungseinheit „Biografie“ zeigt Marx als von den Umbrüchen des 19. Jahrhunderts geprägten Oppositionellen, der in ein Leben im Exil in verschiedenen europäischen Städten gezwungen wird. Im Werk werden Marx‘ Ideen in den vier Hauptarbeitsfeldern Philosophie, Journalismus, Gesellschaftswissenschaften und Ökonomie veranschaulicht.

Vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart führt die Ausstellungseinheit „Wirkung“. Als Marx 1883 in London stirbt, hinterlässt er keine geschlossene Lehre. Diese wird durch nachfolgende Generationen geformt. Insbesondere sozialistische und kommunistische Regimes weltweit instrumentalisieren Marx, der zur politischen Reizfigur wird. Die Finanzkrise von 2007/2008 löst die aktuelle „Marx-Renaissance“ aus. Sie lenkt den Blick wieder auf seine Analysen des kapitalistischen Wirtschaftssystems und seine Forderung nach Emanzipation für die gesamte Menschheit. Highlights der Ausstellung sind neue Originalobjekte wie ein Briefentwurf von Marx und sein Londoner Lesesessel.