Winzermuseum Bachem „Im alten Backhaus“

Ein Damenschoner! Klingt ganz charmant, auf jeden Fall kein bisschen anstrengend oder doch? Er sollte tatsächlich die Damen schonen, dieser Leiterwagen, der mit Sicherheit nicht leicht zu ziehen gewesen ist. Aber die anderen Leiterwagen, die von Männern gezogen wurden, waren noch größer und schwerer als jene für die Damen. Und auch wenn der Name es nicht nahe legt, blieb das Ziehen einer solchen Karre, wenn sie beladen war, absolute Knochenarbeit.

Auch viele andere Gerätschaften rund um den Wein- und Ackerbau können sich Besucher im Museum erklären lassen und so nachvollziehen, wie schwer die körperliche Arbeit im Weinanbau und der Landwirtschaft früher gewesen sein muss.

Lassen Sie sich beispielsweise erläutern, wie man in den Steilhängen der Weinberge dafür sorgte, dass die Erde, die der Regen langsam herunterwusch, wieder nach oben kam. Auch beim Anblick eines originalen Weinbergsschuhs wird Ihnen klar, was solche Treter früher alles aushalten mussten, denn einfach "neukaufen" war im Geldbeutel nicht vorgesehen...

Was eine "Puddelschäpp" sein könnte oder wie ein "Jrondbottem" benutzt wurde, kann man hier ebenso erfahren, wie die Kunst des Brotbackens, denn das Winzermuseum befindet sich im alten Backhaus des Ortes, das bis heute noch genutzt wird. Während eines Dorffestes sollten Sie sich das selbst gebackene Brot auf keinen Fall entgehen lassen...

Jedes Ding in diesem kleinen Museum hat seine Geschichte und Sie werden sich wundern, wie praktisch und durchdacht die Gerätschaften schon damals waren. Besonders für Linkshänder gibt's hier was zu entdecken...

Gut zu wissen:

Das Winzermuseum des Ahrweiler Stadtteils und Weinortes Bachem befindet sich im 1650 errichteten alten Backhaus „Bachemer Backes“. Bis 1959 wurde dort im Erdgeschoss noch Brot gebacken. Das „Bachemer Backes“ gilt als Wahrzeichen des Weindorfes und kann mit Recht als das reizvollste „Ausstellungsstück“ des Museums bezeichnet werden.