Westwallmuseum Konz – Villa Gartenlaube

Als Gegenstück zur französischen Maginot-Linie beauftragte 1935 die damalige Reichsregierung den Bau der „Siegfried-Linie“, im Volksmund besser bekannt als „Westwall“. Über 18.000 Bunker, Stollen und Verteidigungsanlagen wurden damals errichtet. Von ihnen sind bis heute noch unzählige erhalten. Sie sind jedoch in überwiegender Zahl dem „Zahn der Zeit“ und damit dem Verfall preisgegeben.

Allein auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Konz befanden sich circa 25 dieser Bunker. Mit Ausnahme der „Villa Gartenlaube“ und der benachbarten „Saar-Mosel-Klause“ wurden in Konz allerdings sämtliche Bunker gesprengt oder sind bestenfalls noch als Ruine erhalten.

Die Bunker bekamen von der Bevölkerung teils seltsame Spitznamen. Der in der heutigen Granastraße im Hinterhof des Hauses Nr. 25 gelegene und zwischenzeitlich restaurierte Bunker trug den Namen „Villa Gartenlaube“. 

Die „Villa Gartenlaube“ war eine Sonderkonstruktion und wurde 1937 im Rahmen des Pionier-Programms in der Ausbaustufe B1 (B1 = 1,00 m Wandstärke und 80 cm Betondecke) erbaut und bestand aus 4 Räumen: einer Gasschleuse, einem Mannschaftsraum für fünf Soldaten, einem Munitionsraum und einem aufgesetzten Kampfraum. Der Kampfraum wurde 1945 nach der Befreiung durch die Amerikaner – durch heraussprengen der Decke und der Schartenplatte 7P7 – unbrauchbar gemacht. 1963 wurden die verbliebenen Reste des Kampfraumes endgültig entfernt.

2012 wurde der verwahrloste, aber noch gut erhaltene Westwallbunker wiederentdeckt und restauriert. Die offizielle Eröffnung des restaurierten Bunkers folgte am 8. Mai 2015. Seitdem ist der Bunker als Museum und Mahnmal für die Öffentlichkeit zugänglich.