Freilichtmuseum Roscheider Hof

Gelände des Freilichtsmuseums und der umgebenden Mosellandschaft
© Helge Rieder

Das Freilichtmuseum Roscheider Hof in Konz befindet sich auf einer Anhöhe über dem Moseltal im Stadtteil Konz-Roscheid. Es stellt mit seinen Häusern und Ausstellungen das ländliche Alltagsleben mit Schwerpunkt auf der Region Saar-Mosel der letzten Jahrhunderte dar. Den Kern des Freilichtmuseums bildet der Roscheider Hof, der erstmals 1330 als Klostergut der Benediktiner von St. Matthias in Trier urkundlich erwähnt wurde.

Zwei Museumsdörfer

Im Freilichtteil des Museums befinden sich zwei Museumsdörfer: Ein Hunsrückweiler mit Bauernhöfen, Scheunen, einem Rathaus, einem Backhaus, einem Schulhaus und einer Schmiede sowie eine im Aufbau befindliche Baugruppe mit Häusern aus dem Moselregion. Diese wird durch einen Bereich Technik mit einem originalen Güterschuppen und einer Lambachpumpe ergänzt. Fast alle diese Gebäude konnten an ihrem ursprünglichen Standort nicht erhalten werden und wurden in das Museum übertragen. Die Gebäude sind ihrer früheren Nutzung entsprechend möbliert und ausgestattet.

In den Innenräumen des früheren Hofes ist die umfangreiche volkskundliche Sammlung untergebracht. In mehreren Räumen erhält der Besucher Einblicke in das bäuerliche und ländlich-handwerkliche Arbeitsleben und in die bäuerliche Wohnkultur des 19. und 20. Jahrhunderts. Den Kern der Ausstellung bilden zwei Ladengassen mit Läden, Werkstätten und Arztpraxen mit Schwerpunkt auf der Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Daneben sind eine Dorfwirtschaft, Räume zur bürgerlichen Wohnkultur, Ausstellungen zur Volksfrömmigkeit, zum Waschen, zum Baden, zum Weinbau und zur Schnapsbrennerei, eine Schule und die Ausstellungen zu Puppen, Blechspielzeug und Spielzeug aus aller Welt zu besichtigen. Eine Besonderheit ist das in unserem Museumsgebäude integrierte Zinnfigurenmuseum. Die umfangreiche Sammlung dokumentiert fast 200 Jahre Zinnfigurengeschichte. Sie umfasst etwa 25.000 Zinnfiguren: vom Ritter und Soldaten über Indianer und Beduinen bis zum gestiefelten Kater und dem Struwwelpeter.

Waldmuseum und Gelände

Das auf der untersten Ebene des Museumsgeländes in einem modernen Museumsbau untergebrachte Waldmuseum erzählt die Geschichte vom Leben der Menschen in den Waldregionen des Hunsrücks und stellt typische Wald- und Holzberufe vom Förster bis zum Küfer dar. Auf den Museumsfeldern wird jedes Jahr zu einem speziellen Thema gepflanzt. Der Kräutergarten neben dem Rosengarten war früher die Hausapotheke und die Bauerngärten in den Museumsdörfern zeigen die dort jeweils regionalen Zier- und Nutzpflanzen. Zwischen den einzelnen Baugruppen liegen Streuobstwiesen.

Kinder und Familien

Für Kinder und Familien gibt es die App „Kids Tour“. An der Museumskasse gibt es außerdem Erkundungsbögen für verschiedene Altersgruppen, die den Museumsrundgang noch spannender machen. Zur Abwechslung oder als kleine Ruhepause für die Eltern können sich die Kinder auf dem Spielplatz austoben, der direkt neben der Roscheider Hofschänke liegt. In der Hauptsaison von April bis Oktober finden zahlreiche Veranstaltungen statt: etwa Konzerte, Ausstellungseröffnungen, das Rosenblütenfest, Kinder-, Bauern-, Kelter- oder Mittelaltertage.