Steinmetzbahnhof mit Tuffsteinmuseum

Vulkanausbrüche zahlreicher Bimsvulkane vor rund 400.000 Jahren hinterließen im gesamten Tal um die Ortschaft Weibern Ablagerungen von Ascheströmen und Glutwolken. Diese Materialablagerungen verfestigten sich unter Eigendruck und dem Einfluss von Grundwasser zu Tuffgestein mit einer Materialmächtigkeit von über 35m. Bereits in der Keltenzeit scheint Tuff aus Weibern für Kultstätten bildhauerisch bearbeitet worden zu sein. Die Römer nutzten das helle, leicht zu bearbeitende Gestein als Bau- und Werkstein. Ab dem frühen Mittelalter wurde der Tuff vorwiegend für filigrane Steinmetzarbeiten in Kirchen an den Rhein transportiert und von dort aus zum Teil auf Schiffe umgeladen. So findet man den Stein heute sowohl im Dom zu Bremen als auch in den Großgewölben des Kölner Doms wieder.

Nachdem die Steinindustrie rund um Weibern Ende des 19. Jahrhunderts einen boomenden Wirtschaftszweig mit dutzenden von Firmen und einigen hundert Angestellten darstellte, ist zurzeit nur noch ein einziges Unternehmen vor Ort tätig. Im Ortskern von Weibern zeugen viele Tuffsteinbauten von der Handwerkskunst und den Fertigkeiten heutiger und vergangener Generationen.

In Weibern erfahren Interessierte alles zum Thema Tuff – von der vulkanischen Entstehung des Gesteins über den Abbau bis hin zu seiner Verwendung. Das Weibener Schaufenster, das Weiberner Steinsägenhaus, die Museumsinsel und der Steinmetzbahnhof mit Tuffsteinmuseum bilden gemeinsam das Tuffsteinzentrum Weibern. Im ehemaligen Bahnhof der Brohltal-Eisenbahn ist die für die Region kulturgeschichtlich bedeutende Rolle des Tuffgesteins dokumentiert. Ein Steinbruchmodell und alte Handwerkzeuge verdeutlichen die jahrhundertelange Tradition des Tuffabbaus und Verarbeitung in vorindustrieller Zeit. Eine Sammlung Eifeler Gesteine ergänzt die Ausstellung im „Steinmetzbahnhof“.