Ehemalige Synagoge Niederzissen

Vom Kulturministerium ausgezeichnet: „Museum des Monats” im September 2024

Nach der Renovierung der ehemaligen Synagoge und deren Eröffnung im März 2012 steht das Gebäude, das 1938 durch die Nationalsozialisten geschändet, entweiht und danach über 70 Jahre als Schmiede genutzt wurde, wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung. Der ehemalige Synagogenraum wird insbesondere für kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte, Ausstellungen genutzt.

Das jüdische Museum Niederzissen befindet sich in einer an die Synagoge Niederzissen angrenzenden ehemaligen Werkstatt. Die ständige Ausstellung umfasst die Geschichte der Synagoge und des jüdischen Lebens vor Ort – damals wie heute. Sie erinnert darüber hinaus an die aus der ehemaligen Synagogengemeinde deportierten Juden.

Anhand der im Mittelpunkt stehenden sogenannten Niederzissener Genisafunde wird das vergangene jüdische Leben mit seinem typischen Lokalkolorit erzählt. „Genisa“ bedeutet auf Hebräisch so viel wie Lager, Depot oder Speicher und bezeichnet hier einen Fund von Schriftstücken auf dem Dachboden der ehemaligen Synagoge. Eine Installation mit ungezählten Schriftfragmenten an der Decke des Ausstellungsraumes verdeutlicht, wie umfangreich und unsortiert der Fund auf dem Dachboden war.

Die Ausstellung mit dem Titel „Tagein tagaus“ ist unterteilt in sechs Themenbereiche. „Auf Jahr und Tag“, „Alltag“, „Werktag“, „Festtag / Gedenktag“, „Anderntags“ und „Heutzutage“ bilden den Alltag der Juden in Niederzissen, der bis heute durch eigene Bräuche und Festtage geprägt ist, ab. Die Bezeichnungen der Themenbereiche sind dem gängigen Sprachgebrauch entnommen und verdeutlichen die selbstverständliche Teilhabe jüdischen Alltagsleben an der Mehrheitsgesellschaft.


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