Türmchen – das Wittlicher HisTörchen. Museum zur Stadt- und Befestigungsgeschichte

Seit September 2017 präsentiert sich das Türmchen, das letzte erhaltene Bauwerk der Stadtbefestigung Wittlichs von 1317, als kleines Museum. Zum 700-jährigen Bestehen wurde das Gebäude restauriert, zum winzigsten Museum im weiten Umkreis umgebaut und erstmalig öffentlich zugängig gemacht. Ein ca. 12-minütiger Animationsfilm informiert über die mehr als 2000-jährige wechselvolle Geschichte der Stadt Wittlich. Außerdem erfährt man wie der Türmer während seiner Wachtätigkeiten lebte.

Die mittelalterliche Stadt besaß ursprünglich drei als Doppelturmtore errichtete Stadtpforten: das Trierer Tor, das Himmeroder Tor und das Burgtor. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden bis auf den verbliebenen Flankenturm des Burgtores alle übrigen Tore abgerissen und auch die die Stadt umgebende Mauer entfernt. Nur wenige Reste sind heute noch sichtbar. Das Türmchen, wie das älteste Gebäude der Stadt genannt wird, wurde die letzten 200 Jahre als Wohnhaus genutzt. Es misst nur ca 15 qm und darf nur von sechs Erwachsenen gleichzeitig besichtigt werden. Die Treppe zwischen 1. und 2. Stock ist eng.

Mittelalterliche Bausubstanz erkennt man noch in den Außenmauern. Die hübsche Barockhaube ersetzte ein schlichtes Vorgängerdach im 17. Jahrhundert, und die Fenster wurden im 18. und 19. Jahrhundert gebrochen. An der Ostfassade befinden sich eine kleine Pietà aus Sandstein und ein dem Heiligen Bernhard von Clairvaux gewidmetes Kreuz. Beide Kunstwerke wurden nachträglich angebracht und mehrfach restauriert. Auch das Guckloch in Form der Löwenfratze stammt ursprünglich wohl aus einem anderen Gemäuer.