Ehemalige Synagoge Laufersweiler

Die 1911 erbaute Synagoge Laufersweiler erinnert an die einst zahlreichen jüdischen Gemeinden in den kleinen Dörfern und Kleinstädten des Rhein-Hunsrück-Raumes. Sie ist die einzige im Kreis, deren äußeres Erscheinungsbild weitgehend bewahrt wurde und heute Teil eines ganzen Erinnerungsensembles ist, das auch den jüdischen Friedhof, einen „Weg der Erinnerung“, einen „Pfad der jüdischen Lyrik“ sowie einen künstlerischen Erinnerungsort umfasst.

Die Synagoge wurde im Zuge der Novemberpogrome 1938 geschändet und dabei innen völlig verwüstet. Das Gebäude selbst blieb jedoch erhalten, da es im Zentrum des eng bebauten Ortskerns liegt. Nach diverser anderer Nutzung geriet der Synagogenbau zu Beginn der 1980er Jahre wieder in das öffentliche Bewusstsein und so konnte in den folgenden Jahren sein äußerer Charakter im maurischen Stil weitgehend wieder hergestellt werden. In diesem Zusammenhang wurde im Erdgeschoss der Synagoge ein Gedenk- und Ausstellungsraum eingerichtet.

Heute beleuchtet die Dauerausstellung „Sie gehörten zu uns“ die Entwicklung und Zerstörung des einst reichen jüdischen Lebens in der Region. Sie gewährt Einblicke in persönliche Schicksale und erinnert an die aus der ehemaligen Synagogengemeinde deportierten Jüdinnen und Juden. Seit 2014 beherbergt der Erinnerungsort außerdem das „Forst-Mayer Studien- und Begegnungszentrum für das Landjudentum“ und hält ein vielfältiges Vermittlungsangebot bereit. Wechselausstellungen, Vorträge und Kulturveranstaltungen ergänzen das Programm.