Keltensiedlung Altburg

Rekonstruierte Palisade und Wohngebäde mit Rieddeckung im Sonnenlicht
© Michael Brzoska

Heute ein Freilichtmuseum mit zahlreichen rekonstruierten Häusern, früher ein keltischer Wohnplatz: Die Altburg ist eine vom 3. bis 1. Jahrhundert vor Christus genutzte keltische Kleinburg, ein „Castellum“, im Gegensatz zu den größeren, stadtähnlichen „Oppida“. Der gut 2 Hektar große Bergsporn in einer Schleife des Hahnenbachs wurde an der ebenen Zugangsseite von einer besonders kräftigen Mauer aus Stützbalken und Trockenmauerwerk mit vorgelagertem Graben abgeriegelt. Diese sind als Versturzwall und Grabensenke noch gut erkennbar. An den steilen Flanken wurde er durch gleichartige, heute nicht mehr sichtbare Mauern gesichert. Der Torzugang mit Turm lag zurückgesetzt im Bereich des heutigen Wegs zwischen Wall und Steinhang.

Befestigung und Innenbebauung sind mindestens drei Mal zum Teil nach Brandkatastrophen erneuert worden. Die letzte Bautätigkeit ist 78 vor Christus bezeugt, 20 Jahre vor dem gallischen Eroberungskrieg Caesars, der auch das umliegende Land der keltischen Treverer in das römische Imperium eingliederte. Die Anlage wurde in den 70er Jahren durch das Rheinische Landesmuseum Trier ausgegraben, erforscht und in den 80er Jahren als Freilichtmuseum rekonstruiert. Heute wird die Altburg vom Heimatverein Bundenbach betreut, der sich um die Erhaltung der Anlage kümmert.

Gut zu wissen

Die Altburg kann mit oder ohne Führung besichtigt werden. Führungen beginnen an der 400 Meter entfernten Schiefergrube Herrenberg. Das Freilichtmuseum ist außerdem Startpunkt des Sironawegs, einer 106 Kilometer langen Erlebnisroute auf den Spuren des keltisch-römischen Kulturerbes des Nahelandes und des Hunsrücks.