Das südwestlich von Göllheim gelegene Frauenkloster St. Maria im Rosenthal wurde 1241 von Graf Eberhard II. von Eberstein gegründet und später in den Zisterzienser-Orden aufgenommen. Die 1261 geweihte Kirche ist im frühgotischen Stil erbaut. Da das Kloster vom Landadel unterstützt und beschenkt wurde, erreichte es seinerzeit eine hohe Blüte. Im Zuge der Reformation jedoch trat die 14. Äbtissin, Elisabeth von Geispitzheim, 1572 alle Rechte an Graf Philipp IV. von Nassau-Saarbrücken ab. In der Folgezeit wurde das Kloster-Gefälle von weltlichen Schaffnern im Auftrag wechselnder Linien des Hauses Nassau verwaltet. 1793 beschlagnahmten die Franzosen den Besitz und versteigerten ihn in Teilen. Alle Gebäude befinden sich seither in Privatbesitz, bis in die 1990er Jahre wurden Teile der Anlage noch landwirtschaftlich genutzt.
Die Kirchenruine hingegen ist seit 1863 im Besitz des damaligen Rosenthaler Vereins, der nach dem Erwerb unmittelbar mit Sanierungsarbeiten begann und sich bis heute um die Pflege der Anlage und um alle Instandsetzungen kümmert. Sie dient heute als Ort kultureller Veranstaltungen und wird regelmäßig für Konzerte und Hochzeiten genutzt. Darüber hinaus lädt die Kirchenruine des Frauenklosters St. Maria im Rosenthalseit seit vielen Jahren an Heilig Abend zu einer musikalischen Feier mit abschließendem Glockengeläut ein.
In dem kleinen Museum, das im 1866 erbauten „Nassauer Sälchen“ untergebracht ist, steht ein Modell des einstmaligen Klosters. Die Gesamtanlage des Klosters ist in wesentlichen Teilen an den heute in Privatbesitz befindlichen Gebäuden gut erkennbar. Ausgestellt sind daneben Fundstücke aus dem Kirchenareal (Bausteine, Grabplatten, Fliesen, …), Abbildungen, Fotografien und Kunstwerke sowie Tafeln zur Geschichte des Klosters. Denn sogar in der Königs- und Kaiserära spielte das Rosenthaler Kloster eine Rolle: Bei der Schlacht am Hasenbühl im Jahre 1298 besiegte der Herausforderer Albrecht von Österreich den amtierenden König Adolf von Nassau, ein Großneffe des Klostergründers. Dem Gefallenen diente das Kloster für 11 Jahre als Ruhestätte, bevor er schließlich im Speyerer Dom beigesetzt werden durfte.
Auf der Webseite des Klosters stellt der Historische Verein Rosenthal und Umgebung e.V. eine kostenlose Klosterrallye für Groß und Klein (Familienversion und reine Kinderversion für Kinder ab 6 Jahren) zur Verfügung. Die Rallye kann mittels QR-Code mit dem Smartphone genutzt oder als PDF heruntergeladen werden. Weiter zur Rallye!
Eisenberg (Pfalz)
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Göllheim