Römerpark Vicus Eisenberg

© Thorsten Hutzenlaub

Ein Zentrum der Eisenverhüttung

Der Römerpark in Eisenberg entstand, nachdem bei Bauarbeiten der nahegelegenen Landstraße Anfang der 1990er römische Besiedlungsspuren gefunden und ausgegraben wurden. Der Vicus (Lateinisch für eine Siedlung mit kleinstädtischem Charakter) war ein Zentrum der Eisenverhüttung. Die Funde lassen sich auf 19 vor Christus bis 450 nach Christus datieren. Zu sehen sind im Römerpark rekonstruierte Keller, das Dokumentationszentrum mit original römischen Heizungssystemen und Fundamenten, zwei Backöfen, zwei Sarkophage, ein Weihestein (Replik), ein Rennfeuerofen und der Nachbau einer Grillgrube.

Seit 1992 führen die Landesarchäologie, Universitäten und freiwillige Helfer regelmäßig Ausgrabungen durch. Über zwanzig Häuser wurden bereits freigelegt und dokumentiert. Bekanntester Fund ist ein frühchristlicher Brotstempel aus dem Bereich eines spätantiken, kleinen Kastells (ein sogenannter Burgus). Er ist der älteste Brotstempel nördlich der Alpen. Im Herbst 2016 wurde im Hof des Burgus ein Skelett eines Mannes gefunden, der durch Stiche und Hiebe getötet und dann in einer Grube unter großen Steinbrocken bestattet wurde.

Im Römerpark werden auch Führungen angeboten (auf Anfrage oder zu besonderen Terminen). Alle zwei Jahre findet ein zweitägiges Römerfest statt.

Gut zu wissen:

Der Bahnhof von Eisenberg ist ein „Wanderbahnhof“, d. h. hier beginnen zahlreiche Wandertouren. Ab oder rund um Eisenberg können Wanderer beispielsweise auf dem Adolf von Nassau-Weg (16,8 km), dem Leininger Panoramaweg (18,3 km) oder dem Rosenweg (13 km) wandern. In der Nähe befinden Sie außerdem die Ruine des Zisterzienserinnen-Klosters Rosenthal oder die Burgruine Stauf. Römerfans kommen auch im nahegelegenen Römermuseum im Haus Isenberg (auf Anfrage geöffnet) auf ihre Kosten.