Dauerausstellung
Luther, die Protestanten und die Pfalz
Historisches Museum der Pfalz

Plakat zur Dauerausstellung "Luther, die Protestanten und die Pfalz"
© Historisches Museum der Pfalz
Gestern evangelisch, morgen protestantisch: Wie wurden 1529 die evangelisch Gesinnten auf dem Reichstag in Speyer zu Protestanten? Die Ausstellung zeigt 500 Jahre Protestantismus in der Pfalz.

Martin Luthers Thesenanschlag am 31. Oktober 1517 gilt als Geburtsstunde der Reformation. Die Verteidigung seiner Reformbestrebungen führten Luther unter anderem nach Worms und nach Heidelberg. Das Gebiet der heutigen Pfalz besuchte er zwar nicht, sein Wirken hatte aber großen Einfluss auf die Entwicklungen in der Region. Noch im 16. Jahrhundert wurden das Kurfürstentum Pfalz, das Herzogtum Zweibrücken und die freie Reichsstadt Speyer zu Zentren der evangelischen Reformation. Mit Speyer bleibt der Protestantismus in besonderer Weise verbunden: 1529 legten auf dem Speyerer Reichstag 19 Fürsten und Reichsstädte gegen den Vollzug der Reichsacht über Martin Luther Protest ein. Seit dieser „Protestation“ werden die Anhänger der Reformation „Protestanten“ genannt.

Zu den herausragenden Exponaten zählen eine Luther-Bibel, ein Exemplar des „Heidelberger Katechismus“ sowie zwei Wappenhalter vom ehemaligen Speyerer Ratshof. Daneben veranschaulichen das Gemälde des Kurfürsten Ludwig V. und das Historienbild des 1529 in Speyer abgehaltenen Protestations-Reichstags den regionalen Bezug. Aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen Abendmahlsgeräte und Kirchenstuhlschilder. Eine Kirchenbank aus der Speyerer Gedächtniskirche sowie Diakonissenhauben und Fotografien verweisen in das 20. Jahrhundert. Großformatige Leuchtbilder, eine Hör- und Medienstation und ein Film unterstützen Besucherinnen und Besucher bei der Entdeckung der Reformationsgeschichte.

500 Jahre Protestantismus

Im Zentrum der Betrachtung stehen die reformatorischen Schlüsselgestalten Martin Luther, Philipp Melanchthon, Martin Butzer, Huldrych Zwingli, Johannes Calvin und der reformierte Heidelberger Theologe Zacharias Ursinus, dessen „Heidelberger Katechismus“ eine bis heute wichtige Bekenntnisschrift der Reformierten darstellt. Darüber hinaus nimmt die Ausstellung Bezug auf den Bauernkrieg, die Kirchenunion von 1818 sowie die Gedächtniskirche in Speyer.

Die Ausstellung „Luther, die Protestanten und die Pfalz“ wurde gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, von der Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) und der Initiative „Luther 2017 – 500 Jahre Reformation“.