Römisches Museum Remagen

Beim Neubau der Pfarrkirche St. Peter und Paul im Jahre 1900 entdeckten Bauarbeiter die Reste des römischen Kastells Rigomagus aus dem 1. bis 4. Jahrhundert nach Christus. Weitere große Säulenbasen, die zum Eingang der Principia, des Stabsgebäude des Kastells, gehörten, wurden unter einer benachbarten Kapelle aus dem 15. Jahrhundert freigelegt. Die archäologisch wertvollen Funde sind bis heute in der zu einem Museum umfunktionierten Kapelle – dem Römischen Museum Remagen – zu besichtigen.

Das Museum in Remagen bietet einen Einblick in 400 Jahre römische Geschichte an der Rheingrenze: Besucher und Besucherinnen erfahren Wissenswertes über das tägliche Leben der römischen Soldaten am Rhein. Fundstücke aus Keramik, Glas, Terrakotta und Metall geben ein Beispiel für die römische Handwerkskunst vor Ort. Gräber des 1. und 2. Jahrhunderts erzählen von römischen Bestattungsriten. Alle Fundstücke und archäologischen Artefakte stammen aus Remagen selbst. Sie belegen das reiche römische Erbe der Region.

Gut zu wissen:

Nur wenige Schritte entfernt sind im Keller der heutigen „Kulturwerkstatt“ in der Kirchstraße die Reste des sogenannten Prätoriums, der Dienstvilla des Kastellkommandanten, erhalten. Auf dem angrenzenden Platz ist der Kern der spätantiken Festungsmauer freigelegt. 

Das römische Kastell RIGOMAGVS sicherte mit zahlreichen anderen Kastellen und Legionslager die etwa 400 km lange Grenze am Rhein zwischen dem Römischen Reich und dem „freien Germanien“ gesichert. Die Grenze wird heute als „Niedergermanischer Limes“ bezeichnet und reichte vom Vinxtbach nahe Bad Breisig bis Katwijk an der niederländischen Nordseeküste. Im Juli 2021 wurde der Niedergermanische Limes  als „Grenzen des Römischen Reiches – Niedergermanischer Limes“ in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen.