Mittelmosel-Museum im Barockhaus Böcking

Schon Goethe, der preußische König Friedrich-Wilhelm IV. und der französische Dichter Apollinaire waren Gast in der stattlichen Barockvilla der Trarbacher Kaufmannsfamilie Böcking, in der heute ein Kleinod unter den Museen der Moselregion untergebracht ist. Dieses vom großen Stadtbrand 1857 verschont gebliebene prächtige Patrizierhaus wurde um 1755 von dem reichen Kaufmann und Landeskassierer Johann Adolf Böcking nach den Plänen des herzoglichen Pfalz-Zweibrücker Oberbaurates Hauth im Stil des Trierer Barock erbaut. Es präsentiert auch heute noch den Wohnstil einer wohlhabenden Patrizierfamilie des 18. und 19. Jahrhunderts und stellt damit eine Besonderheit in der rheinland-pfälzischen Museumslandschaft dar.

In den über 20 Schauräumen des Mittelmosel-Museums, das das Lebenswerk des Sammlers Dr. Ernst Willen Spies beherbergt, sind nicht nur wertvolles Mobiliar und Kunstgegenstände aus drei Jahrhunderten, sondern auch eine umfangreiche Sammlung zur Stadtgeschichte von Traben-Trarbach ausgestellt. Archäologische Fundstücke aus der Zeit der Römer und Franken finden sich dort ebenso wie ländliche Wohnkultur oder die Geschichte des Handwerks und der städtischen Zünfte. Pläne und Funde von den in den 1930er Jahren unternommenen Ausgrabungen der ehemaligen französischen Festung Mont-Royal ergänzen darüber hinaus die Dauerausstellung, zu der auch ein inzwischen selbst historisch gewordenes Modell der Grevenburg zählt.