Landschaftsmuseum Westerwald

Eingebettet in die reizvolle Parklandschaft des Hachenburger Schlossgartens besteht das Museumsdorf gegenwärtig aus acht Gebäuden.
© MVRLP (Foto: Miriam Anders)

Das Landschaftsmuseum Westerwald in Hachenburg ist das Zentralmuseum des geographischen Westerwaldes. Das Sammlungsgebiet reicht von Königswinter bis Marburg, von Siegen bis Bad Ems. Eingebettet in die reizvolle Parklandschaft des Hachenburger Schlossgartens besteht das Museumsdorf gegenwärtig aus acht Gebäuden.

Sieben typische Fachwerkhäuser aus dem nördlichen und dem hessischen Westerwald sind neben dem barocken Hofgartenhaus angeordnet. Durch ihren Wiederaufbau gelang es, drei Wohnhäuser verschiedener sozialer Schichten mit ihren Wirtschaftsgebäuden wie Scheune, Backhaus, Ölmühle und eine Dorfschule vor dem Verfall zu bewahren. Sie sind aus Materialien errichtet, die als Bodenschätze zum Teil bis heute von elementarer Bedeutung für das Erwerbsleben der Westerwälder Bevölkerung sind.

Einrichtungen und Ausstellungsbereiche zeigen Objekte zur Volkskunde und Regionalgeschichte. Neben den ländlichen Hausformen im 18. und 19. Jahrhundert dokumentieren die Innenräume das Leben, Wohnen und Arbeiten, wie es im ländlichen Westerwald bis etwa 1960 üblich war. Sie verdeutlichen, wie Schuhmacher, Tischler, Wagner, Schmiede und andere Landhandwerker ihre Produkte und Gerätschaften erzeugten und welche Haus- und Feldarbeiten für die bäuerliche Bevölkerung lebensnotwendig waren. Blumen, Küchen- und Heilkräuter werden auf Gartenflächen angebaut. Dazwischen halten Grenzsteine, Wegekreuze oder Grabsteine das ehemalige Leben der Westerwälder Menschen von der Geburt bis zum Begräbnis lebendig.

Besucher können an mehreren digitalen Mitmachstationen ihr Wissen über umfangreiche Fotobestände und Sachgutsammlungen erschließen und vertiefen. Für regionale Forschungen hält das Museum dazu eine volkskundliche Bibliothek sowie einen Sonderbestand an Archivalien bereit. Regelmäßig finden Aktionstage und Familientage statt.