Kupferberg-Museum

Innenhof mit Museumsgebäude und Bacchusbrunnen
© Kupferberg-Museum

Ein besonderes Stück Kulturgeschichte

Prickelnder Sektgenuss hat in Mainz eine lange Tradition. Das klassizistische Haupthaus der Kellerei Kupferberg auf der Mainzer Kupferbergterrasse beheimatet ein Museum. Über 2000 Jahre alte Weinamphoren, Krüge und Trinkschalen, die bei Grabungsarbeiten gefunden wurden, sind dort ausgestellt. Das Museum bietet zudem eine der größten Sammlung von Sekt und Champagnergläsern. Vom venezianischen Cristallo aus der Renaissance bis zum hochmodernen Designerstück wird Besuchern ein besonderes Stück Kulturgeschichte geboten.

Die Kellereianlage, bestehend aus 60 Gewölbekellern auf sieben unterirdischen Etagen, ist der tiefste Sektkeller der Welt. Hier ist neben einer Auswahl an kunstvoll geschnitzten Böden großer historischer Holzfässer auch eines der größten Holzfässer der Welt zu bestaunen. Es fasst insgesamt 100.000 Liter. Der Höhepunkt des Museums ist die Rekonstruktion des sogenannten Traubensaals, ein zur Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 im Jugendstil entworfener Raum.

Eine Sektkellerei mit Geschichte

Die Kupferbergterrasse in Mainz steht für Tradition und historische Bedeutsamkeit. 12 v.Chr. schlugen römische Soldaten auf einem Hügel mit weitem Blick in das Umland ein Lager (castrum) auf. Die Römer wussten die Vorzüge des Kupferbergs zu schätzen und errichteten hier wenig später ein repräsentatives Tor als Entree zur Stadt. Noch heute heißt dieses Gebiet auf dem Kupferberg daher Kästrich. 1850 gründete Christian Adalbert Kupferberg seine „Fabrication moussierender Weine“. Auf der Anhöhe über der Stadt Mainz fand er ideale Bedingungen, denn unterirdisch waren große, weitläufige Kelleranlagen vorhanden.

Dank der hervorragenden Qualität seines Sektes erwarb sich Kupferberg sehr schnell einen großen Kundenstamm. Die wunderbare Lage der Kellerei, die Gastfreundschaft und der Sekt des Hauses bewogen 1870 Graf Otto von Bismarck zu einem mehrtägigen Aufenthalt im Hause Kupferberg. Der spätere Reichskanzler schlug im heute noch Bismarckzimmer genannten Raum sein „Bureau des Auswärtigen Amtes“ auf.

Der rasante Aufstieg der Kellerei machte schon im letzten Jahrhundert einen Ausbau der Produktionsanlagen notwendig. Zu den vorhandenen mittelalterlichen Kellern bauten die Söhne des Gründers 1888 eine Kelleranlage, die schließlich 60 Keller in sieben Etagen unter der Erde erreichte. Mitte der 1960er-Jahre genügten die Kapazitäten im Stammhaus in der Mainzer Innenstadt nicht mehr. Auf einem neuen, verkehrsgünstig gelegenen Gelände wurden moderne, großzügige Betriebsanlagen aufgebaut. Die zweite Feingärung des Sektes erfolgt dort in druckfesten großen Gärbehältnissen.