Klosterruine und Museum der Disibodenberger Scivias Stiftung

Die Ruine des Hospizes aus dem 14. Jahrhundert.
© Stephan Dinges

Bereits bei den Kelten war der Disibodenberg ein Heiligtum, die Römer nutzten ihn als Grab- und Weihebezirk. Seinen Namen hat der Disibodenberg aber dem iro-schottischen Wandermönch Disibod, der als Gründervater des Klosters um 650 gilt, zu verdanken.

In der Folgezeit wurde das mittelalterliche Kloster in mehreren Bauabschnitten ausgebaut: Um 1000 gründeten Augustiner auf dem Disibodenberg ein Chorherrenstift, ab 1100 errichteten Benediktiner eine Klosteranlage mit Basilika, drei Kapellen, Kreuzgang und -garten, Kapitelsaal, Schlafräumen, Küche und Werkstätten. Das war die Zeit, in der auch Hildegard von Bingen rund 40 Jahre in einer Klause auf dem Disibodenberg zubrachte. Ab 1300 fügten Zisterzienser noch beachtliche Großbauten hinzu. 1560 von den Möchen aufgegeben, verfiel das Kloster allerdings zusehends und wurde von den umliegenden Gemeinden als Steinbruch genutzt. Erst mit der Privatisierung des Geländes ab 1812 wurde dieser Raubbau gestoppt.

Heute befindet sich die Anlage im Besitz der privaten Disibodenberger Scivias-Stiftung. Sowohl die Klosterruine Disibodenberg als auch der integrierte romantische Landschaftspark von 1840 stehen unter Denkmalschutz und erstrecken sich über eine Fläche von 20.000 qm. Im archäologischen Museum werden steinerne Zeugen aus zwei Jahrtausenden gezeigt. Hier können Sie sich über die Geschichte des Klosters und sein damaliges Aussehen informieren. Anhand der ausgestellten Steinmetzarbeiten erhält man eine Vorstellung, wie prächtig, bildreich und feindekoriert die große Abteikirche einst war. Alltagsgegenstände erwecken die damalige Zeit zum Leben. Funde aus der Römerzeit bezeugen die frühe Besiedlung des Berges. Interessierte erfahren außerdem alles über Zeit von Hildegard von Bingen als Leiterin des Frauenkonvents auf dem Disibodenberg.


Erfahren Sie hier, welche Frauen noch im Mittelpunkt rheinland-pfälzischer Museen stehen!


 

Gut zu wissen:

Das Museum und die Klosteranlage liegen inmitten einer romantischen Gartenanlage. Auf dem Weg wechselten sich, für englische Landschaftsgärten typisch, dunkle und schattige mit hellen Plätzen. Aussichtspunkte zu der landschaftlich reizenden Umgebung wurden geschaffen. Nach dem Besuch im Museum udn einem ausgedehnten Spauiergang können Sie sich im Museumscafé stärken. Neben kalten und heißen Getränke bietet das Café Kuchen und kleine Snacks an. Es ist nur am Wochenende, sowie an Feiertagen von Anfang April bis zum 1. November von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Gruppen werden gebeten, sich vorher anzumelden.