Industriedenkmal Jakob Bengel Bijouteriewarenfabrik

Außenansicht des Fabrikgebäudes
© Jürgen Cullmann

Die historische Ketten- und Bijouteriewarenfabrik Bengel lädt ihre Besucher auf eine Reise in die Zeit der Industrialisierung ein. Dabei werden neben der wirtschaftlichen Entwicklung auch die Arbeitsbedingungen und Sozialstrukturen dieser Zeit eindrucksvoll im Industriedenkmal Jakob Bengel Bijouteriewarenfabrik präsentiert. In der Maschinenhalle gestatten 35 laufende Kettenmaschinen, Arbeitsweisen und technische Abläufe nachzuvollziehen.

1873 als Uhrkettenfabrik gegründet, erschloss sich die Firma Jakob Bengel durch die kostengünstige maschinelle Fertigung einen großen Markt, der sich recht schnell weit über Europa hinaus erstreckte und eine Erweiterung der Produktpalette durch Bijouterieartikel nach sich zog. In den 1920er- und 30er-Jahren entwickelte sich die Firma, wie jüngste Forschungen ergeben haben, zudem zu einem der führenden Hersteller von Art Déco-Schmuck, der vorwiegend nach Frankreich exportiert wurde. Die Erfolgsgeschichte hielt bis in die 1990er-Jahre an, als plötzlich der Markt für Modeschmuck einbrach. Seit 2001 setzt sich die Jakob-Bengel-Stiftung für die Erhaltung des Industriedenkmals und die Pflege der traditionellen Handarbeitstechniken ein. Mittlerweile produziert die Firma auch wieder die erfolgreiche Art Déco-Schmuckreihe.

Das Ensemble aus Fabrik, Werkwohnungen, Fabrikantenvilla und Fabrikeinrichtung ist einzigartig in der gesamten Region und hat sich in seiner Ursprünglichkeit vollständig erhalten.