Heimatmuseum Laurentiushof

Laurentiushof Büchelberg – Ländliches Alltagsleben bewahrt

Der im Jahr 1806 erbaute Laurentiushof in Büchelberg ist eines der wenigen erhaltenen Fachwerkhäuser des Ortes und trägt seinen Namen zu Ehren des heiligen Laurentius, Schutzpatron der örtlichen katholischen Kirche. In den Jahren 1992/93 wurde das Gebäude aufwendig von der Stadt Wörth restauriert.

Bis in die 1970er-Jahre wurde der Laurentiushof noch landwirtschaftlich genutzt. Heute beherbergt er ein Heimatmuseum, das Einblicke in die ursprüngliche, einfache Lebensweise der ländlichen Bevölkerung der Region vermittelt. Hinter dem Hauptgebäude befindet sich ein historischer Tabakschuppen, in dem landwirtschaftliche Geräte ausgestellt sind.

Die Innenräume des Hauses sind mit spärlicher, authentischer Einrichtung ausgestattet, wie sie für die damalige Zeit typisch war. Zentrum des Wohnbereichs ist die Küche mit einem holzbefeuerten Herd und einem Ofen, die einst die einzigen Wärmequellen des Hauses darstellten. Ein an die Küche angrenzender Vorratsraum beherbergt einen noch funktionsfähigen Brotbackofen, der bei Veranstaltungen im angrenzenden Versammlungs- und Festraum gelegentlich zum Backen von Flammkuchen genutzt wird.

Weitere Wohnräume bestanden lediglich aus einem Schlafzimmer und der „guten Stube“. Im Wohnzimmer wurde bei der Restaurierung bewusst ein Wandbereich unverputzt belassen – ein anschauliches Beispiel für die traditionelle Bauweise des Hauses.

Eine im Boden der Küche eingelassene Falltür führt in den aus Naturstein gemauerten Keller. Der Zugang wird durch ein ausgeklügeltes Gegengewichtssystem mit Rollenmechanik erleichtert.

Der Laurentiushof ist ein bedeutendes Zeugnis der regionalen Bau- und Alltagsgeschichte. Da in Büchelberg während des Zweiten Weltkriegs nahezu alle historischen Fachwerkhäuser zerstört wurden, kommt diesem Haus eine besondere denkmalpflegerische und identitätsstiftende Bedeutung zu.