Erkenbert-Museum (geschlossen)

Aufgrund von Sanierungsarbeiten bleibt das Erkenbert-Museum bis auf Weiteres geschlossen.

Auf drei Etagen führt das Erkenbert-Museum durch 1.500 Jahre Kunst- und Kulturgeschichte der Stadt Frankenthal, deren frühe Besiedlung fränkische Gräberfunde wie Ton- und Bronzegefäße, Waffen und Schmuck belegen.

Die Mittelalterabteilung erinnert an die Existenz zweier Stifte, von denen das Damenstift bereits im 15. Jahrhundert geschlossen wurde. Nach der Einführung der Reformation siedelten ab 1562 niederländische Flüchtlinge, die aufgrund ihres calvinistischen Glaubens ihre Heimat verlassen mussten, in den Stiftsgebäuden. Unter ihnen befanden sich zahlreiche Künstler, wie etwa die Landschaftsmaler Gillis van Coninxloo oder Anton Mirou, die mit einigen Arbeiten vertreten sind. Daneben lebten zahlreiche Teppichwirker, Gold- und Silberschmiede bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges in der Stadt, in der die Tuchindustrie nach flämischer Manier eine große Rolle spielte.

An die wechselvolle Geschichte während des Dreißigjährigen Krieges und die Verwüstung infolge des pfälzischen Erbfolgekrieges 1688/89 erinnern Waffen, Grafiken und Schriften. Erst in den 1760er Jahren erholte sich die Stadt von dieser Zerstörung, Kurfürst Carl Theodor machte Frankenthal zu einer seiner „Fabriquen“-Städte der Kurpfalz. Tuch- und Metallarbeiten, die Seidenmanufaktur und die Spitzenwirkerei begründeten die wirtschaftliche Kaufkraft der Stadt. Sehr wichtig war die schon 1755 begründete Porzellanmanufaktur, die mit ihrer Produktionspalette, trotz der nur knapp 45-jährigen Bestandszeit, zu Berühmtheit gelangte. Hierzu gibt es reiche Sammlungsbestände. Nicht zuletzt widmet sich das Museum auch der jüngeren Frankenthaler Geschichte und dokumentiert in einer eigenen Abteilung die Märzrevolution von 1848/49 sowie die industrielle Entwicklung bis ins 20. Jahrhundert.

Einmal im Monat findet am Freitag ab 15:30 Uhr das „Kindermuseum“ statt. Teilnehmen dürfen alle ab 5 Jahren, vollkommen kostenfrei und ohne Voranmeldung, Dauer rund 75 Minuten. Es wird erzählt, gemalt, gebastelt und geklebt sowie alles ausprobiert, was die Kreativität hergibt. Das Programm des Kindermuseums finden Sie auf der Webseite.