Dauerausstellung
Steinhalle
Sammlung römischer Steindenkmäler
Museum der Stadt Alzey

Blick in die Steinhalle in Alzey mit buntbemalter Figurine im Vordergrund
© Kathrin Luber
Steindenkmäler, Altäre und Göttersteine vermitteln die römische Vergangenheit Alzeys.

Nach eher provisorischen Standorten in der ehemaligen Brauerei Neidlinger, im Gebäude der Alzeyer Loge und im Burggrafiat hat die Sammlung römischer Steindenkmäler des Alzeyer Museums seit März 2023 endlich einen seiner Bedeutung angemessenen Platz gefunden. Ein von dem Alzeyer Architekten Ernst Eichler geschaffener skulpturaler Neubau, der an das Museum angegliedert wurde, bietet erstmals ein Ambiente, um sie in einer beinahe sakral anmutenden baulichen Umgebung adäquat präsentieren zu können. Denn der Großteil der Steindenkmäler gehört zu einem 1929/31 geborgenen Fundkomplex, der nach Einschätzung des Mainzer Archäologen Ernst Künzl zu „den respektablen Spolienfunden aus deutschem Boden“ gezählt werden darf.

Die Altäre bzw. Weihesteine, Teile von Jupitersäulen und Architekturfragmente stammen aus dem zerstörten vicus Altiaium und waren im Fundament eines Großbaus des späteren Kastells verbaut. Spektakuläre Neufunde, so ein Mater Magna-Altar und Teile eines Götterpfeilers, kamen zuletzt im Jahr 2003 zu Tage.

Zusammen vermitteln Altäre und Göttersteine nicht nur ein eindrucksvolles Bild des Alzeyer Götterhimmels zur Römerzeit, der Götter und Göttinnen aus dem Mittelmeerraum ebenso wie einheimisch keltische Gottheiten vereinte. Zahlreichen Heil- und Quellgottheiten unter ihnen verweisen zudem auf einen florierenden Kurbetrieb. Heilquellen mit schwefelhaltigem Wasser bildeten die Grundlage für das römische „Bad Alzey“. Die meist aus Flonheimer Sandstein gearbeiteten und in der Regel farbig gefassten Steindenkmäler datieren in die Zeit zwischen dem Ende des 1. und der Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr.