Sophie-La-Roche-Stube

Das Hohenfeldsche Haus mit Pilgerstatue und Dreifaltigkeitskirche
© Klaus Landry

Die in Kaufbeuren geborene Arzttochter gilt als erste deutsche Schriftstellerin. Ihr 1771 anonym veröffentlichter Briefroman „Die Geschichte des Fräulein von Sternheim“ begründete ihren Ruhm. Die anlässlich ihres 275. Geburtstags am 6. Dezember 2005 eröffnete Gedenkstätte erinnert an ihr Wirken in der Domstadt. Mit viel Liebe zum Detail richteten die beiden Literaturwissenschaftler Klaus Haag und Jürgen Vorderstemann mit Unterstützung des Landesbibliothekszentrums/ Pfälzische Landesbibliothek einen Gedenkraum ein, der ihre Zeit und ihr Wirken lebendig werden lässt. In Koblenz hatte sie einen literarischen Salon geführt, in dem berühmte Dichter ihrer Zeit verkehrten. Als ihr Ehemann wegen kirchenkritischer Äußerungen aus den Diensten des Mainzer Kurfürsten entlassen wurde, zog die Familie 1780 nach Speyer, wo sie sechs Jahre verbrachte.

In dieser Zeit gab sie die erste literarische Frauenzeitschrift in deutscher Sprache heraus: „Pomona für Teutschlands Töchter“, benannt nach der römischen Göttin des Baumobstes. In ihrem umfangreichen Werk, in Zeugnissen über ihren „literarischen Salon“ und ihrer Korrespondenz finden sich nachhaltige Spuren berühmter Zeitgenossen. Durch die Heirat ihrer Tochter Maximiliane wurde Sophie von La Roche Großmutter von Bettina und Clemens Brentano. Sie war eine vielgelesene moralisch-erzieherische Erzählerin der Empfindsamkeit und gilt als eine der wichtigsten Briefromanautorin der Aufklärung.