Museum Herxheim

Das Museumsgebäude, ein eindrucksvolles Fachwerkhaus
© Museum Herxheim

In einem historischen Fachwerkbauernhof aus dem 18. Jahrhundert findet sich ein modernes Museum, das eine eigentümliche Ausstellung beherbergt. Die Besucher entdecken nicht nur Tabakbündel, Pfälzer Zigarren und ein Hochzeitskleid aus Fallschirmseide. Sie steigen auch wortwörtlich hinab in die Steinzeit – und dort begegnen ihnen Menschenknochen mit Schnittspuren, abgeschlagene Schädeldeckel, abgetrennte Arme. Handelt es sich um die Spuren eines vor 7000 Jahren in Herxheim vollzogenen kannibalistischen Rituals?

Sensationell waren die Funde der archäologischen Ausgrabungen in Herxheim, die Tausende Menschenknochen aus der Jungsteinzeit zutage förderten. Noch immer erforschen Fachleute aus ganz Europa dieses einmalige Totenritual und seine Ursachen.

Medien- und Mitmachstationen, Sonderausstellungen und Aktionstage machen aus den Ausstellungen im historischen Tabakbauernhaus ein modernes, interaktives Erlebnis – auch für ältere Kinder oder Jugendliche. Für Familien bietet sich der Besuch der regelmäßig stattfindenden Aktionstage an. Für Schulklassen und Kindergeburtstage werden Workshops angeboten. Jederzeit frei zugänglich sind der Museumsgarten mit seinem steinzeitlichen Lehmofen und das „Historarium“, eine Reihe hölzerner Stelen mit kleinen Vitrinen, die schlaglichtartig Einblicke in zentrale historische Momente Herxheims bietet.

Seit 2016 lässt sich das Wohnen und Leben in der Steinzeit zudem im Herxheimer „Steinzeithaus“ erfahren – einem 15 Meter langen Modell, vom Museum Herxheim am Originalschauplatz des Totenrituals am westlichen Ortsausgang errichtet.