Ehemalige Synagoge Odenbach

Die Synagoge Odenbach wurde 1752 erbaut und im 19. Jahrhundert baulich erweitert. In der Reichspogromnacht 1938 blieb sie in ihren Grundmauern erhalten. Dies ist wohl dem Umstand zu verdanken, dass man durch die enge Bebauung im Ortskern befürchten musste, der Brand der Synagoge könne auf benachbarte Häuser übergreifen. Der Innenraum allerdings wurde schwer verwüstet. Während des Zweiten Weltkriegs und auch danach diente das Gebäude als Lagerraum und verfiel zusehends.

1985 entdeckte der Historiker Bernhard Kukatzki, als er das Innere der Synagoge in Augenschein nahm, Wandmalereien. Auf Initiative der protestantischen Kirchengemeinde fanden sich Bürgerinnen und Bürger aus Odenbach und Umgebung zusammen, um die ehemalige Synagoge vor dem endgültigen Verfall zu bewahren und die Wandmalereien wieder sichtbar zu machen. Ein neu gegründeter Förderverein erwarb das inzwischen unter Denkmalsschutz gestellte Gebäude. Mit erheblichen öffentlichen Mitteln konnte die Synagoge restauriert und die Wandmalereien konnten konserviert werden. Damit ist die Odenbacher Synagoge ein künstlerisches Kleinod und ein hervorragendes Beispiel einer „Synagoge im ländlichen Raum“.