Edelsteinmuseum Cochem

Im Edelsteinmuseum Cochem inmitten der Altstadt sind – in unmittelbarer Nähe zu Marktplatz und Moselpromenade – gleich zwei historische Edelsteinschleifereien zu besichtigen. Zwei deshalb, weil es zwei grundverschiedene Arten des Edelsteinschleifens und infolgedessen auch zwei verschiedene Schleiferei-Typen gibt.

Die Achat- oder Wasserschleife zum einen, dient vor allem der Bearbeitung intransparenter oder maximal transluzenter (durchscheinender) Steine wie Achate oder Jaspise in verschiedenen auf der Vorderseite abgerundeten Cabochon-Formen. Dieser Typ dominierte weitgehend die Edelsteinindustrie im Hunsrück bis etwa zum ersten Weltkrieg. 

Nach Kriegsende erfolgte dann – nicht zuletzt dank der Erfindung des Brillantschliffs – eine stärkere Fokussierung auf das Schleifen der meist deutlich wertvolleren transparenten Steine in sogenannten „Lapidärien“ oder Facettierereien. Während das Cabochonschleifen freihändig an vertikal rotierenden Schleifrädern aus Sandstein oder Karborundum erfolgt, wird das Facettieren mit Hilfe von Kittstock und Lochbrett auf horizontal rotierenden Metallscheiben praktiziert. In beiden alten, über Transmissionen angetriebenen Schleifereien wird deutlich, wieviel handwerkliches Geschick und Erfahrung nötig sind, um aus einem unscheinbaren Rohstein in aufwändiger und mühevoller Handarbeit ein funkelndes Juwel entstehen zu lassen.

Im „Edelsteinalphabet“ werden rund achtzig der populärsten Schmucksteine der Welt in alphabetischer Reihenfolge von Achat bis Zoisit vorgestellt – als Rohsteine, aber auch bearbeitet in Form von Schmuckstücken, Gravuren und sonstigen kunsthandwerklichen Gegenständen.

In der Mineralien- und Fossilienausstellung werden Edelsteine, Mineralien und Fossilien aus der Region Eifel-Mosel-Hunsrück, aus dem Rest Deutschlands und der ganzen Welt gezeigt – unter anderem auch die wunderschönen Achate aus dem Hunsrück, die die Edelsteinindustrie in und um Idar-Oberstein haben entstehen lassen, und der weltweit begehrte Schmuckstein der Eifel: der Hauÿn.