Deutsches Bimsmuseum

Abtragegerät und Maschinenhaus
© Deutsches Bimsmuseum, Foto: Stefan P. Neudeck

Vom Naturphänomen zum Wirtschaftswunder

Nach dem Ausbruch des Laacher See-Vulkans vor rund 13.000 Jahren bedeckte eine meterdicke Bimsschicht die Landschaft im Neuwieder Becken. Das vulkanische Gestein sollte sich Jahrtausende später als Grundlage eines enormen wirtschaftlichen Aufschwungs in der Region erweisen. Ab den 1860er Jahren bis in die heutige Zeit revolutionierte der Bims die Bauindustrie und das tägliche Leben.

Im Deutschen Bimsmuseum erleben Sie die Geschichte der Bimsindustrie in der originalen Kulisse einer ehemaligen Schwemmsteinfabrik. Lernen Sie die aufwendigen Arbeitsschritte von der Gewinnung bis zum Endprodukt kennen und erfahren Sie, was der Bims zum Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg beigetragen hat: Bims ist ein ganz besonderes Gestein. Seine spezielle Struktur und geringe Dichte machen ihn zu einem perfekten Baustoff. Der Bimsabbau war maßgebend für den Beginn der industriellen Baustoffproduktion und den rasanten wirtschaftlichen Aufstieg einer ganzen Region. Auch für den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg war die Bimsindustrie von entscheidender Bedeutung.

Das Bimsmuseum in Kaltenengers zeigt in derzeit 36 Stationen die Bimssteinproduktion von den Anfängen Mitte des 19. Jahrhunderts bis hin zur heutigen, maschinellen Herstellung. Der Werdegang der Industrie, beginnend mit Klopftischen und einzelnen Handschlagmaschinen über die Industrialisierung mit Handschlagmaschinen bis hin zur heutigen modernen Ringanlage, wird in den einzelnen Stationen dargestellt.

Weiterhin werden die Förderung von Bims und die Entwicklung der Produkte vom Vierzollstein bis zum Wärmedämmstein (zum Beispiel zur Verwendung bei Passivhäusern) sowie die unterschiedlichen Anwendungsbereiche von Bims außerhalb der Baustoffindustrie präsentiert.

Gut zu wissen:

Endlich ist es soweit. Nach über einem Jahr Bauzeit ist die Bimsbahn endlich einsatzbereit! Bei Führungen und Sonderveranstaltungen können Besucher:innen das Museum ab 2022 mit „öffentlichem Verkehrsmittel“ erkunden.