2024 eröffnete Ausstellung anlässlich des Aufenthalts von Friedrich Schiller im ehemaligen Oggersheimer Gasthaus „Zum Viehhof” im Jahr 1782.
Das Schillerhaus im Ludwigshafener Stadtteil Oggersheim war zu Schillers Zeiten unter dem Namen „Zum Viehhof” eine Gaststätte mit Gästezimmern, in den Mauern der Stadt an der Straße nach Speyer gelegen. Der Wirt Josef Heinrich Schick betrieb den Gasthof, in dem Friedrich Schiller − als „Dr. Schmidt“ getarnt − gemeinsam mit seinem Freund, dem Musiker Andreas Streicher, vom 13. Oktober bis 30. November 1782 wohnte.
Schiller war unerlaubt vom Herzogtum Württemberg nach Mannheim ins Kurfürstentum Pfalz-Bayern gereist, um der Uraufführung seines ersten veröffentlichten Dramas Räuber beizuwohnen. Zur Strafe erhielt er von seinem Landesherrn zwei Wochen Arrest und nach weiteren Auseinandersetzungen mit seinem Landes- und Dienstherrn Karl Eugen Schreibverbot. Schiller wählte daher die Flucht und fand schließlich in Oggersheim vorübergehend eine Herberge. Hier machte er sich an die Überarbeitung des Fiesko und fertigte erste Entwürfe zu seinem Werk Kabale und Liebe an. Da Schiller vorerst in Mannheim keine Aussichten auf Anerkennung und Förderung durch den Indendanten Dalberg sah, verließ er mit Freund Streicher die Stadt Oggersheim. Mit dem Verkauf des Fiesko an den Buchhändler Schwan, bezahlte Schiller seine Schulden für die Übernachtungen im Viehhof. Schiller verließ Oggersheim und fand folgend in Bauerbach in Thüringen bei Henriette von Wolzogen eine Bleibe. 1783 besuchte Schiller erneut Oggersheim als er für ein Jahr Mannheim ein Engagement am Nationaltheater bekam. Nun hatte er wohl auch die Gelegenheit das Schloss Oggersheim zu besuchen.
Besucherinnen und Besucher erfahren alles über den Aufenthalt Schillers in Oggersheim, darüber hinaus über die traditionsreiche Geschichte des Ortsteils sowie über Schloss Oggersheim, die einstige kurpfälzische Residenz im Besitz von Elisabeth Auguste, der Ehefrau des Kurfürsten Carl Theodor. Im Schillerhaus werden zudem Erstausgaben und Handschriften des Dichters gezeigt.