14.7.2024–15.9.2024
Wolfgang Sautermeister
nachtgelichtet – Zeichnung
Rudolf-Scharpf-Galerie

Die Rudolf-Scharpf-Galerie präsentiert das zeichnerische Werk des Mannheimer Künstlers Wolfgang Sautermeister, welcher insbesondere für seine Performances bekannten ist.

Die Ausstellung präsentiert Arbeiten aus den letzten 30 Jahren und zeigt die vielschichtige Auseinandersetzung Sautermeisters mit dem Medium auf: Klein- und Großformatiges, in unterschiedlichen Techniken, auf Papier, Karton und Holz, einzeln oder in Serien, darunter ebenso Skizzenhaftes wie Malerisches, Konkretes wie Figuratives, Collagen, assoziative Bildas-semblagen, Künstlerbücher bis hin zu ortsspezifischen Wandzeichnungen. 

Die Zeichnung existiert bei Sautermeister seit jeher als zentrales künstlerisches Ausdrucksmittel. Seine Arbeiten zeichnen sich durch einen experimentellen, intuitiven Ansatz aus, wobei filmische Zitate, das Thema Landschaft oder Erscheinungsformen des Spirituellen durchgängige Themen sind, die das autobiografisch durchdrungene Werk prägen. Die Zeichnung dient zur Notierung von Persönlichem, oftmals in Verbindung mit Schrift bzw. Wortfragmenten, eine mystische Poesie suchend. Sie eröffnet Denkräume und lässt ungeahnte Beziehungen und Verbindungen entstehen. Seine Vorlagen findet der Künstler in Zeitschriften, auf Plattencovern oder alten Fotos, wie auch in der Beobachtung alltäglicher Dinge oder Begebenheiten. Teilweise ergeben sich Bezüge zu Sautermeisters performativer Arbeit, wie zum Beispiel in der fortlaufenden Serie Performative Gesten, die seine Beschäftigung mit dem Körper spiegelt, oder durch die Verwendung von Materialen wie Klebeband, das in seinen Performances regelmäßig zum Einsatz kommt. 

Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Publikation, die mit über 120 farbigen Werkabbildungen aus dem Zeitraum 1994 – 2024 einen umfassenden Überblick über diesen zentralen Strang seiner künstlerischen Arbeit gibt. Neben einem Vorwort des Direktors des Wilhelm-Hack-Museums René Zechlin und einer Einführung durch die Kuratorin Dr. Astrid Ihle wird ein ausführlicher Text der Kunsthistorikerin Dr. Lida von Mengden das zeichnerische Oeuvre Sautermeisters im Kontext seines künstlerischen Schaffens sowie der zeitgenössischen Zeichnung verorten. Ergänzend zur Dokumentation seines zeichnerischen Werks bietet die Publikation auch einen Einblick in Sauermeisters performative Praxis seit den 1990er-Jahren mit zahlreichen dokumentarischen Fotografien.