Belginum ist mit der ehemaligen römischen Siedlung und dem keltisch-römischem Gräberfeld eine der bedeutendsten archäologischen Fundstätten Mitteleuropas. Der Archäologiepark befindet sich mitten in dem antiken Straßendorf und präsentiert anschaulich das Leben an einer Fernstraße in keltischer und römischer Zeit. Anhand von Originalfunden werden Fragen beantwortet wie: Was aßen die Römer? Wie funktionierte die Wasserversorgung? Oder: Womit wurde damals gearbeitet?
Zahlreiche Grabfunde aus dem nahegelegenen Gräberfeld geben den Menschen der damaligen Zeit ein Gesicht. Gleichzeitig erlaubt die Ausstellung spannende Einblicke in die Arbeit und Methodik eines Archäologen: Wie funktioniert Luftbildarchäologie? oder: Warum suchen Archäologen Müll? Auch die faszinierende Welt der Kelten übt bis heute eine große Anziehungskraft aus. Wie ihre Welt aussah, was sie trugen, wie sie sich ernährten und welche beeindruckenden Kunstwerke sie hervorbrachten, zeigt die Sonderausstellung „KeltenWelten“ noch bis 3. November.
Im Archäologiepark Belginum kommen kleine wie große Römer- und Keltenfans auf ihre Kosten! Erkunden Sie die Ausstellungen und das Außengelände virtuell per App oder mit Hilfe einer Museumsrallye und lernen Sie römische Spiele kennen. Das Museum ist barrierefrei zertifiziert und hat von April bis Oktober dienstags bis sonntags und an Feiertagen von 10 bis 17 Uhr für Sie geöffnet. Das Außengelände ist ganzjährig kostenfrei zugänglich!
„Vicus Belginum“ – Diese römische Siedlung lag schon in der Antike an einer wichtigen Fernverbindung von Trier nach Mainz. In der sogenannten Peutinger-Tafel, einer Straßenkarte des römischen Reiches, ist sie eingezeichnet. Und auch der römische Dichter Ausonius erwähnt sie in seiner berühmten „Mosella“. Kein unbedeutender Ort also – und kein Wunder, dass Archäologen unter der Erde ein einmaliges Ensemble von Wohngebäuden, Tempelbezirken, Kulttheater, Militärlager und keltisch-römischem Gräberfeld fanden.
Über 1.000 Jahre, vom 6. Jahrhundert v. Chr. bis ins 4. Jahrhundert n. Chr., bestand die Siedlung auf der Hunsrückhöhe. In der Blütezeit des vicus, im 2. Jahrhundert n. Chr. und bis zu den Germaneneinfällen nach der Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr., lebten etwa 200 bis 300 Einwohner in dem Straßendorf. Viele der Funde aus der tausendjährigen Siedlungsgeschichte von Belginum sind selten bis einmalig in den Nordwestprovinzen des Römischen Reichs – wie etwa ein Gladiatorenbecher aus Glas. Rund 500 m vom östlichen Siedlungsende entfernt lag ein keltisch-römisches Gräberfeld. Über 8 Jahrhunderte wurde es ohne Unterbrechung genutzt, mehr als 2.500 Bestattungen haben hier nachweislich stattgefunden.
An historischer Stätte erbaut, präsentiert der Archäologiepark Belginum die Ergebnisse jahrzehntelanger archäologischer Ausgrabungen im Friedhof und der Siedlung mit den Tempelbezirken. Unter dem Motto „Leben an der Fernstraße“ entdecken Besucherinnen und Besucher hier, was neben und unter der Straße lag. In jährlich wechselnden Sonderausstellungen zum keltischen und römischen Belginum werden einzelne Themengebiete vertieft.
Das weitläufige Außengelände des Archäologieparks auf der Hunsrückhöhe besticht durch eine traumhafte Landschaft mit Blick zur Mosel und Eifel. Es ist ganzjährig kostenfrei zugänglich. Spazieren Sie also durch das Freigelände zu den rekonstruierten Grabhügeln und informieren Sie sich auf einem ein Kilometer langen Weg parallel zur antiken Straße über das Leben in Belginum, über Tempelbezirke und Militäranlage. Oder folgen Sie ein Stück der alten Römerstraße auf dem 120 Kilometer langen Ausonius-Wanderweg.
Auch für Kinder ist hier einiges geboten: Im Außenbereich des Museums innerhalb des antiken Kulttheaters befindet sich ein Kinderspielplatz mit Spielmöglichkeiten. Hier können Kinder und Erwachsene picknicken, römische Spiele ausprobieren und auf der Murmelbahn Wettbewerbe austragen. Spielsteine, Glasmurmeln und Holzwürfel können an der Museumskasse kostenfrei ausgeliehen werden. Eine Weidenhütte bietet für die kleinsten Museumsgäste Platz zum Verstecken. Der Nachbau einer Kutsche aus Holz und ein großer Baumstamm laden zum Balancieren und Klettern ein.
Kinder und Jugendliche können sowohl die Ausstellungen im Museum als auch das Außengelände mittels kostenloser Rallye auf eigene Faust erkunden oder per App virtuell in die Welt der Kelten und Römer eintauchen. Besuchern steht außerdem ein Audioguide für die Dauerausstellung in deutscher, niederländischer, französischer und englischer Sprache zur Verfügung.
Auch spezielle Workshops und Führungen werden auf Anfrage für alle Altersgruppen angeboten: Vom Kindergeburtstag und der Kitagruppe über Schulklassen bis hin zu junggebliebenen Senioren oder Menschen mit Einschränkungen sind alle Gäste herzlich willkommen! Das Museum ist für Rollstuhlfahrer geeignet und auf Barrierefreiheit geprüft. Die Außenanlagen unmittelbar um das Museumsgebäude sind ebenfalls mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen befahrbar. Hier ist auch der Großteil der Schautafeln aufgestellt. Lediglich der Weg zum Gräberfeld ist eingeschränkt barrierefrei.
Darüber hinaus bietet das Kulturzentrum Belginum eine Vielzahl an Veranstaltungen: Live-Musik, Theater oder Lesungen, Krimidinner und römische Wein- und Genussabende, ein großer Kelten- und Römermarkt sowie wissenschaftliche Symposien finden hier regelmäßig statt und ermögliche Geschichte „zum Anfassen“.
Mit der kostenlosen ARGO-App können Museumsgäste vor Ort den Umgangstempel und eine Grabsäule in Belginum über Augmented Reality in ihrer ursprünglichen Größe und in 360°-Darstellung betrachten. Mit der neuen, umfrangreicheren BELGINUM AR-App – die im Sommer 2024 veröffentlicht wird – erwacht Geschichte in Zukunft noch mehr zum Leben. Die App kann kostenlos auf das eigene Smartphone geladen werden. Mittels Augmented Reality erleben Besucherinnen und Besucher dann historische Bauten in Originalgröße. Sie können etwa im Außenbereich durch ein antikes Streifenhaus laufen und es virtuell entdecken. Auch im Museum kommt die neue App zum Einsatz. So lassen sich zum Beispiel besondere Funde – wie der Gladiatorenbecher – virtuell aus der Vitrine nehmen und in all seinen Facetten betrachten. Eine Vielzahl weiterer Gebäude und Standorte in der Gemeinde Morbach ist ebenfalls digital rekonstruiert und virtuell per App erlebbar.
Besuch planen: In die Welt der Kelten und Römer eintauchen!
Kultur erhalten, entwickeln und fördern – unter diesem Motto agiert das Kulturzentrum Archäologiepark BELGINUM der Gemeinde Morbach. Herzstück des Kulturzentrums ist der Archäologiepark BELGINUM. Hierbei handelt es sich um ein an historischer Stätte erbautes Museum bei Morbach-Wederath, das die Ergebnisse jahrzehntelanger archäologischer Ausgrabungen unter dem Motto „Leben an der Fernstraße“ präsentiert.
Das Museum wurde 2002 eröffnet und liegt direkt an der heutigen Hunsrückhöhenstraße und am Ausoniusweg. Als kulturelles Eingangstor der Urlaubsregion Morbach ist es seit 2021 Teil des Kulturzentrums BELGINUM, das als Weiterentwicklung des Archäologieparks ins Leben gerufen wurde und seither für lebendige Geschichte, unterhaltsame Kulturveranstaltungen, Begegnungen, Kommunikation und Vielfalt steht. Träger ist die Verbandsfreie Gemeinde Morbach. Das Museum ist barrierefrei zertifiziert.
Der Archäologiepark zeichnet sich aus durch seine spannende Dauerausstellung zur tausendjährigen Geschichte auf der Hochfläche von Belginum, er präsentiert einmalige Funde und vertieft in jährlich wechselnden Sonderausstellungen das Thema „Kelten und Römer im Hunsrück“. In der Vermittlung fokussiert sich das Museum auf erlebnisorientierte Mitmachangebote, die auf alle Altersgruppen zielgruppenspezifisch zugeschnitten sind. Auch außerhalb klassischer Vermittlungskonzepte macht der Archäologiepark Geschichte lebendig: Mittels Augmented Reality-App erwacht Geschichte im Museum und im Außengelände virtuell zum Leben. Im Sommer 2024 geht eine im Vergleich zum bisherigen Angebot erweiterte Version an den Start: die BELGINUM AR-App.
Die Auszeichnung „Museum des Monats“ ist mit 1.000 Euro dotiert und wird seit August 2022 vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz ausgelobt. Sie hat zum Ziel, die Museumsarbeit vor allem kleiner und mittelgroßer Museen landesweit in den Fokus rücken. Ausgezeichnet werden Museen, die sich mit gelungenen Ausstellungsprojekten zur Orts-, Regional- oder Landesgeschichte, mit innovativen Vermittlungsideen, interessanten digitalen Angeboten, erfolgreichen Partizipationsprojekten, gelungenen Maßnahmen zur Umsetzung der Barrierefreiheit, außergewöhnlichem gesellschaftlichem Engagement, beispielhaften Projekten zum Sammlungserhalt oder zur Sammlungserschließung oder bemerkenswerten Projekten generationenübergreifenden bürgerschaftlichen Engagements hervortun. Unterstützt wird das Kulturministerium bei der Auswahl der Auszeichnungen vom Museumsverband Rheinland-Pfalz. Alle ausgezeichneten Museen im Überblick gibt es auf der Webseite des Museumsverbands Rheinland-Pfalz:
Museumsverband Rheinland-Pfalz | Museum des Monats (museumsverband-rlp.de)