Das Museum Boppard in der Kurfürstlichen Burg befindet sich im Herzen der Stadt Boppard und wird für den Monat Februar 2025 als Museum des Monats ausgezeichnet. Diese besondere Auszeichnung, die vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz verliehen wird, würdigt das Museum und seine Arbeit, die tief in die Geschichte und Kultur der Region eintaucht.
Seit seiner Gründung im Jahr 1912 ist das Museum ein wichtiger Ort der Erinnerung und der Vermittlung der historischen Entwicklung Boppards und seiner Umgebung.
Das Museum Boppard, untergebracht in der historischen Kurfürstlichen Burg , entführt Besucher in eine faszinierende Zeitreise durch die Epochen der Stadtgeschichte. Die traditionsreiche Einrichtung präsentiert an mit großer Sorgfalt und Detailgenauigkeit die kulturelle Entwicklung der Region – von der Römerzeit bis in die Gegenwart.
Ein besonderer Schwerpunkt am Standort Kurfürstliche Burg liegt auf der einzigartigen Sammlung von Bugholzmöbeln des weltberühmten Designers Michael Thonet, die die handwerkliche Tradition der Region würdigt. Die stadthistorischen Ausstellungen ermöglichen tiefe Einblicke in das Leben vergangener Jahrhunderte, während regelmäßig wechselnde Kunstpräsentationen zeitgenössische Perspektiven eröffnen.
Ein Außenstandort widmet sich der Geschichte des römischen Kastells – sogar mit einem Stück der original römischen Mauer!
Neben der seit über 100 Jahren zusammengetragenen archäologischen Sammlung ist der umfangreiche Bestand an Bugholzmöbeln – auch als wasserdampfgebogene Möbel bekannt – ein besonderes Highlight des Museums. Diese Möbelstücke erzählen die Geschichte von Michael Thonet (1796 – 1871), einem Sohn der Stadt Boppard, der als Handwerker mit einer revolutionären Idee begann und ein Weltunternehmen schuf. Mit den über 250 Möbelstücken verfügt das Museum Boppard über einen überregionalen Anziehungsmagneten.
Der Sammlungsschwerpunkt liegt auf den Möbeln aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, die die Entwicklung von Thonets Möbelproduktion und seinen Einfluss auf die internationale Möbelindustrie dokumentieren.
Am 19. Januar 2020 wurde die römische Ausstellung des Museums Boppard in einem neu gestalteten Bereich innerhalb der Kastellmauer in der Karmeliter-Straße eröffnet.
Im 4. Jahrhundert n. Chr. war das Kastell Boppard ein bedeutender Teil der römischen Verteidigungslinie entlang des Rheins, die feindliche Übergriffe aus Germanien abwehren sollte. Die einstige strategische Bedeutung des Kastells spiegelt sich bis heute in den beeindruckenden, gut erhaltenen Mauern der Befestigungsanlage wider. Ihr außergewöhnlicher Erhaltungszustand macht Boppard im Vergleich zu anderen Kastellstandorten am Mittel-, Nieder- und Oberrhein einzigartig.
Dieser Außenstandort kann während der Öffnungszeiten des Museums kostenlos besucht werden.
Die Auszeichnung „Museum des Monats“ ist mit 1.000 Euro dotiert und wird seit August 2022 vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz ausgelobt. Sie hat zum Ziel, die Museumsarbeit vor allem kleiner und mittelgroßer Museen landesweit in den Fokus rücken. Ausgezeichnet werden Museen, die sich mit gelungenen Ausstellungsprojekten zur Orts-, Regional- oder Landesgeschichte, mit innovativen Vermittlungsideen, interessanten digitalen Angeboten, erfolgreichen Partizipationsprojekten, gelungenen Maßnahmen zur Umsetzung der Barrierefreiheit, außergewöhnlichem gesellschaftlichem Engagement, beispielhaften Projekten zum Sammlungserhalt oder zur Sammlungserschließung oder bemerkenswerten Projekten generationenübergreifenden bürgerschaftlichen Engagements hervortun. Unterstützt wird das Kulturministerium bei der Auswahl der Auszeichnungen vom Museumsverband Rheinland-Pfalz. Alle ausgezeichneten Museen im Überblick gibt es auf der Webseite des Museumsverbands Rheinland-Pfalz:
Museumsverband Rheinland-Pfalz | Museum des Monats
