Am Beginn des UNESCO-Welterbes Obergermanisch-Raetischer Limes begeistert die RömerWelt Rheinbrohl mit ihrer Ausstellung zum Alltag und Leben an der römischen Grenze. Große und kleine Gäste werden dabei interaktiv und abwechslungsreich an das Thema herangeführt: Wie ist der Limes entstanden? Welche Spuren haben die Römer hinterlassen? Wie wurde Handel und Tausch getrieben? Wie sah ein Tag im Kastell und auf dem Wachturm aus? Wie schwer ist ein Kettenhemd?
Auch im Außenbereich des Museums mit seinem Kräutergarten, der Bogenschießbahn, dem großen Backhaus und den römischen Werkstätten warten Erlebnis- und Informationsstationen darauf, entdeckt zu werden. Besonders spannend: Noch heute begegnen uns im täglichen Leben zahlreiche dieser Techniken und Handwerke, die auf überragende Entwicklungen aus der Römerzeit zurückgehen – etwa der Lastkran.
Das Limesinformationszentrum wird vom Kulturministerium Rheinland-Pfalz für sein breites altersübergreifendes und familiengerechtes Museumsprogramm als Museum des Monats April ausgezeichnet. Das Museum ist Außerschulischer Lernort für das UNESCO-Welterbe Limes, der Ausstellungsbereich und die Außenanlage sind barrierefrei zugänglich.
Als Wachmann verkleiden, nach römischen Originalrezepten backen oder Bogen schießen – Die RömerWelt bietet ein umfangreiches Programm und spannende Mitmachangebote für Groß und Klein, für Familien, Schulklassen oder Erwachsene. Schon den Jüngsten erlaubt ein „römischer“ Abenteuerspielplatz den spielerischen Umgang mit dem Thema Limes, während ihre Eltern sich bei einer Tasse Kaffee und der eigens für das Museum entworfenen Limestorte im überdachten Sitzbereich entspannen können.
Römerlager, Thementage, Bastelprojekte, Vorträge, Ferienangebote oder ein „RömerStammtisch mit Offener Werkstatt“, der nicht klassisch am „Runden Tisch“ stattfindet, sondern – je nach Witterung und Interessenslage der Teilnehmenden – im Spieleraum oder in den Werkstätten, runden das Angebot ab. „Erleben mit allen Sinnen“ ist das Motto. Alter spielt dabei keine Rolle!
Der Museumsbesuch lädt natürlich auch zu einer Rundwanderung am Limes entlang ein. Der ca. 8 Kilometer lange „RömerWeltWeg“ führt vom Museum zu Originalfunden der Grenzbefestigung über rekonstruierte Wachtposten an historischer Stätte zum Limeslehrpfad, der vor Ort allerlei Wissenswertes zur römischen Grenze bereithält. Highlight der Wanderung ist ein begehbarer Holzturm, der an der Stelle des ehemaligen Wachturms 1/9 steht und mit einem herrlichen Ausblick in die umliegende Landschaft lockt. Eine Rekonstruktion von Wall und Graben samt Palisadenzaun vermittelt zusätzlich einen Eindruck davon, wie groß die Grenzbefestigung ursprünglich gewesen sein muss.
Der Obergermanisch-Raetische Limes war von etwa 100 bis 260 nach Christus Teil der über 5.000 Kilometer langen Grenzen des Römischen Reichs. Er erstreckt sich vom Rhein über den Westerwald und Taunus bis zur Donau und durchzieht auf einer Fläche von 250 Quadratkilometern über 150 Kommunen und 20 Landkreise in vier Bundesländern. In seiner prägnantesten Ausbaustufe war er durch eine mit vorliegenden Holz-Palisaden ausgestattete Wall- und Graben-Anlage gekennzeichnet. In regelmäßigen Abständen säumten Wachtürme und Kastelle den Limes. 2005 wurde der Obergermanisch-Raetische Limes zum UNESCO-Welterbe ernannt.
Besuch in der RömerWelt am caput limitis in Rheinbrohl planen!
Hintergrundinformationen: Mehr über die ausgezeichnete Museumsarbeit der RömerWelt erfahren!
Die Auszeichnung „Museum des Monats“, die mit 1.000 Euro dotiert ist, wird seit August 2022 vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz ausgelobt. Nach den Herausforderungen der letzten beiden Jahre, mit denen sich die Museen angesichts der Corona-Pandemie konfrontiert sahen, stellt sie eine Anerkennung der schwierigen Situation im Kulturbereich und zugleich eine Würdigung qualitätvoller Museumsarbeit dar.
Ziel ist es, landesweit die Museumsarbeit kleiner und mittelgroßer Museen in den Fokus zu rücken. Ausgezeichnet werden Museen, die sich mit gelungenen Ausstellungsprojekten z. B. zur Orts-, Regional- oder Landesgeschichte, mit innovativen Vermittlungsideen, interessanten digitalen Angeboten, erfolgreichen Partizipationsprojekten, gelungenen Maßnahmen zur Umsetzung der Barrierefreiheit, außergewöhnlichem gesellschaftlichen Engagement, beispielhaften Projekten zum Sammlungserhalt oder zur Sammlungserschließung oder bemerkenswerten Projekten generationenübergreifenden bürgerschaftlichen Engagements hervortun.
Der Museumsverband Rheinland-Pfalz trifft eine Vorauswahl aus den mit Projektfördermitteln des Landes Rheinland-Pfalz unterstützten nichtstaatlichen Museen. Die Mindestanforderungen an ein Museum müssen erfüllt sein. Alle ausgezeichneten Museen im Überblick gibt es auf der Webseite des Museumsverbands Rheinland-Pfalz:
Museumsverband Rheinland-Pfalz | Museum des Monats (museumsverband-rlp.de)
