Jüdisches Erbe in Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz steht für Wein und Rüben, für Wald und Wandern. Die Römer, die Salier, die Bayern und die Franzosen prägten das Bundesland. Seltener jedoch denkt man an das reiche jüdische Erbe. Museen und Synagogen in den drei SchUM-Städten Speyer, Mainz und Worms sowie ehemalige Synagogen und Mikwen in ganz Rheinland-Pfalz legen noch heute Zeugnis davon ab.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die jüdische Tradition und das jüdische Leben auch in Rheinland-Pfalz beinahe vollständig ausgelöscht. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs teilten die erhaltenen Baudenkmäler das Schicksal vieler jüdischer Baudenkmäler in Deutschland: Sie wurden zweckentfremdet, viele Jahre als Lagerstätten verwendet und verfielen zusehends.

Seit Juli 2021 sind die SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz als UNESCO-Welterbe anerkannt. Sie sind damit das erste jüdische Welterbe Deutschlands. Als Verbund der SchUM-Städte bildeten Mainz, Worms und Speyer im Mittelalter das Zentrum des Judentums in Europa. Sie haben nicht nur das jüdische Leben am Rhein, sondern auf der ganzen Welt geprägt. Von der wechselvollen Geschichte der drei Gemeinden erzählen bis heute Bauwerke und Friedhöfe, die zu den ältesten Zeugnissen jüdischen Lebens in Deutschland gehören.