22.9.2024–21.12.2024
Zufluchtsort Hunsrück - Bildnisse
Von der Suche nach einer neuen Heimat.
Museum der Stadt Boppard

Das Museum Boppard widmet sich der Auswanderung nach Brasilien vor 200 Jahren. Unter dem Aspekt „Weggehen“ beleuchtet die Ausstellung die Auswanderungswelle aus dem Hunsrück.

Der 25. Juli 1824 gilt als der Beginn der organisierten Einwanderung nach Brasilien. Familien aus dem Hunsrück standen Mitte des 19. Jahrhunderts vor der Wahl, entweder in ihrer Heimat durch Armut und Hunger zu sterben oder ihr Glück in der Ferne zu suchen. Auch fünf der acht Kinder von Joseph und Anna Marie Brod aus dem Bopparder Ortsbezirk Buchholz gehörten zu den Auswanderern jener Zeit. Ihre Geschichte steht im Mittelpunkt der Ausstellung, die anhand ihres Lebens Erfolge und Misserfolge der Einwanderung nach Brasilien beleuchtet. Durch die Zusammenarbeit mit ihren Nachfahren gelingt es, eine Verbindung zur Gegenwart herzustellen. 

Unter dem Aspekt „Ankommen“ macht die Ausstellung gleichsam die Geschichten von Geflüchteten der heutigen Zeit sichtbar: Im Jahr 2023 wurde bekannt gegeben, dass Rheinland-Pfalz auf dem Gelände des Flughafens Hahn eine Aufnahmeeinrichtung für Geflüchtete einrichten wird. Die Beauftragte für Geflüchtete in der katholischen Kirche im Pastoralen Raum Simmern, Anna Werle, hatte die Idee, die dort untergebrachten Menschen für die Hunsrücker Bevölkerung sichtbarer zu machen. Mit Unterstützung des Rhein-Hunsrück-Kreises und Landrat Volker Boch wurde ein entsprechendes Projekt ins Leben gerufen. Die Fotografin Jaqueline Felix wurde für die Umsetzung gewonnen, um Porträts von den Geflüchteten anzufertigen und ihre Geschichten hervorzuheben.