In seinen Arbeiten offenbart der Fotograf und Modellbauer Frank Kunert die Widersprüche unseres Daseins – zwischen Höhenflug und drohendem Abgrund. Hierfür nutzt er eigens für die Fotografien gebaute Miniaturkulissen. Die Architektur, die uns im Alltag umgibt, dient dabei als Metapher für die Wiedergabe unserer Träume und Ängste, unseres Umgangs miteinander, manch skurriler Lösung von Problemen, der Vergänglichkeit und des Scheiterns. Tragik und Komik gehen dabei stets Hand in Hand. Bei der Entstehung der Modelle für seine Motivwelten tastet sich Frank Kunert ganz langsam und in mühevoller Kleinarbeit an ein Thema heran. In der fertigen Fotografie wirken die Szenen dann oft, als hätten die Menschen den Ort gerade erst verlassen oder könnten jederzeit wieder in Erscheinung treten. Der Künstler führt uns in ein Paralleluniversum, das eine surreale Wirkung entfaltet und zugleich merkwürdig vertraut wirkt.
Frank Kunert (*1963 in Frankfurt am Main) absolvierte in den 1980er-Jahren eine Ausbildung zum Fotografen und widmet sich nun schon seit Langem dem Gestalten und Fotografieren seiner Miniaturmodelle im Studio. Seine Arbeiten wurden in bisher vier Bildbänden publiziert (Hatje Cantz Verlag) und in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt, etwa in der FREELENS Galerie in Hamburg, im Museum of Arts and Design in New York und bei La Chambre in Straßburg. Frank Kunert erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter die Silbermedaille beim Biennial Dimensional Salon in New York, der Deutsche Fotobuchpreis in Silber und der Heinrich-Zille-Karikaturenpreis.
Der Künstler lebt seit 2010 in Boppard, und anlässlich seines 60. Geburtstages im Jahr 2023 widmet ihm das Museum Boppard eine Jubiläumsschau, in der ergänzend zu den teils großformatigen Fotografien auch einige Originalmodelle gezeigt werden.
Museum der Stadt Boppard
Burgstraße 2 (Kurtrierische Burg)
56154 Boppard
Telefon: 06742 8049870
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