Tan Ping zählt zu jener Künstlergeneration, die maßgeblich an einer Neuorientierung der chinesischen Malerei nach der Öffnung Chinas mitgewirkt haben.
Sein Werk zeichnet sich durch eine souveräne abstrakte Formsprache aus, in der er zwischen malerischer und zeichnerischer Geste changiert. Geschult in der chinesischen Tradition und zugleich erfahren in den Formen westlicher Kunst seit Ende der 1980er Jahre, vermag er es, eine globale Bildsprache zu entwickeln, die die Kulturen vereint. Es sind die westliche Maltradition und ihre malerischen Techniken sowie die Rückbesinnung auf die spirituellen Wurzeln der chinesischen Tuschemalerei. Nahezu unmerklich verwebt er beide konzeptuellen Ebenen in seinen Werken und experimentiert vor allem mit den Möglichkeiten einer reinen Farbmalerei. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine lockere Pinselführung sowie einen zumeist liquiden Farbauftrag aus, die oftmals große, nahezu monochrome Bildhintergründe entfalten und das immer wiederkehrende Motiv der Liniengeflechte, die sich über die Bildfläche ausbreiten. Linie und Fläche gehen einen vitalen Dialog ein.
Tan Ping war zuletzt Professor an der Chinesischen Nationalen Kunstakademie in Beijing (CAFA) und dort zugleich deren Vizepräsident. Er schloss dort bereits 1984 sein Studium der Druckgrafik ab. Als Gewinner des „West German Cultural Exchange Scholarship des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD)“ 1989 kam er nach Deutschland und studierte an der Kunsthochschule in Berlin, wo er mit dem Master of Arts und als Meisterschüler im Free Art Department, Kunsthochschule, Berlin, abschloss. Er gilt als führende Persönlichkeit der chinesischen abstrakten Kunst, als Pionier des zeitgenössischen chinesischen Kunstdesigns und Förderer der Entwicklung der experimentellen Kunst. In den 40 Jahren seines künstlerischen Schaffens hat Tan Ping stets verschiedene Bereiche wie Malerei, Druckgrafik, Multimedia und Design erkundet. Seine Werke werden von bedeutenden Galerien und Museen in China und im Ausland gesammelt, darunter das Ludwig Forum, Aachen, National Art Museum of China, Beijing, Portland Art Museum und das Trapholt Museum für Moderne Kunst, Dänemark.
Im Ludwig Museum waren bereits 2017 in der Gruppenausstellung „China – Transmission“ Werke von ihm zu sehen. Die aktuelle Ausstellung wird die erste museale Präsentation in Deutschland sein.
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